Speicheldrüsenentzündung (Sialadenitis) – Prävention

Zur Prävention der Sialadenitis (Speicheldrüsenentzündung) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Verminderte Flüssigkeitszufuhr – Chronischer Flüssigkeitsmangel führt zu einer reduzierten Speichelproduktion und begünstigt bakterielle Infektionen.
    • Gestörter Elektrolythaushalt – Ein unausgeglichener Elektrolythaushalt beeinträchtigt die Speicheldrüsenfunktion und erhöht das Infektionsrisiko.
    • Eiweißmangel (marantische Gesamtsituation) – Typischerweise tritt bei proteinmangelbedingter Schwächung eine marantische Parotitis (Ohrspeicheldrüsenentzündung) auf.
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol (Frau: > 20 g/Tag; Mann: > 30 g/Tag) – Alkohol dehydriert und fördert durch Schleimhautschädigungen das Risiko von Infektionen.
  • Hygiene
    • Mangelnde Mundhygiene – Fördert die Ansammlung von Bakterien und die Entstehung von Infektionen in der Speicheldrüse.
  • Mechanische Faktoren
    • Unregelmäßige Speichelstimulation – Längeres Fasten oder fehlende mechanische Reize durch Kauen vermindern den Speichelfluss und erhöhen das Infektionsrisiko.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Flüssigkeitszufuhr
    • Regelmäßiges Trinken von mindestens 1,5-2 Litern Wasser täglich zur Aufrechterhaltung einer ausreichenden Speichelproduktion.
    • Vermeidung von exzessivem Kaffeekonsum, der entwässernd wirken kann.
  • Ausgewogene Ernährung
    • Einführung proteinreicher Ernährung zur Vorbeugung von Eiweißmangel.
    • Integration von Lebensmitteln, die den Speichelfluss fördern, wie Zitrusfrüchte oder zuckerfreie Kaugummis.
  • Mundhygiene
    • Regelmäßige Zahnreinigung und Anwendung antibakterieller Mundspülungen zur Reduktion von Keimen im Mundraum.
  • Speichelstimulation
    • Regelmäßige mechanische Reize durch Kauen von zuckerfreiem Kaugummi oder sauren Bonbons zur Anregung des Speichelflusses.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit ersten Symptomen einer verminderten Speichelproduktion oder entzündlichen Veränderungen:

  • Früherkennung und Behandlung
    • Ärztliche Abklärung bei Anzeichen wie Schwellungen, Schmerzen oder Trockenheit im Mundbereich zur frühzeitigen Diagnose.
    • Einsatz von Speichelersatzmitteln bei diagnostizierter Hyposalivation (niedriger Speichelfluss).
  • Entzündungshemmende Maßnahmen
    • Anwendung von warmen Kompressen zur Förderung der Durchblutung und Linderung von Schmerzen.
    • Einsatz von antibakteriellen Medikamenten oder entzündungshemmenden Salben bei ersten Anzeichen einer bakteriellen Infektion.
  • Stimulation der Speicheldrüsen
    • Förderung der Speichelproduktion durch mechanische und chemische Reize wie saures Bonbonlutschen oder Kauen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, wiederholte Entzündungen und Komplikationen zu vermeiden:

  • Langfristige Betreuung
    • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Überwachung der Speicheldrüsenfunktion bei Patienten mit chronischen Problemen.
  • Individuelle Maßnahmen
    • Anpassung der Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, um das Risiko weiterer Infektionen zu minimieren.
    • Beratung zu mundhygienischen Maßnahmen und der Vermeidung von Triggern wie Alkohol oder entwässernden Getränken.
  • Rehabilitation
    • Einsatz von physiotherapeutischen Maßnahmen wie Massage der Speicheldrüsen zur Förderung des Speichelflusses.
    • Anwendung von speziellen Pflegeprodukten zur Regeneration der Schleimhäute und Stärkung der lokalen Immunabwehr.