Schluckstörung (Dysphagie) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können gemeinsam mit einer Dysphagie (Schluckstörung) auftreten:

Leitsymptom
Dieses Leitsymptom lenkt den Verdacht auf spezifische Erkrankungen im Zusammenhang mit einer Schluckstörung:

  • Schluckstörung (Dysphagie), die sich durch Schwierigkeiten beim Schlucken von Nahrung oder Flüssigkeit äußert. Wenn die Dysphagie von einem Druckgefühl oder Schmerzen im Bereich des Brustkorbs (Thorax) oder Bauches (Abdomen) begleitet wird, spricht man von Odynophagie (Schmerzen beim Schlucken) (in 60-80 % der Fälle).

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • "Drooling": Sabbern oder Austreten von Speichel (Sialorrhoe) oder Nahrung aus dem Mund, insbesondere bei ausgeprägter Dysphagie (30-40 % der Fälle)
  • Nasale Regurgitation: Rückfluss von Nahrung oder Flüssigkeit durch die Nase (20-30 % der Fälle)
  • Tracheobronchiale Aspiration: Einatmen von Speisebestandteilen in die Lunge → Husten, Atemnot (20-30 % der Fälle)
  • Heiserkeit und Räuspern, insbesondere bei chronischer Dysphagie oder nach Aspiration (20-30 % der Fälle)
  • Rückfluss von Nahrung in den Mund nach dem Schlucken (Regurgitation) (20-30 % der Fälle)
  • Schluckauf (Singultus), der durch wiederholte Schluckversuche oder das Reizen des Zwerchfells ausgelöst wird (10-20 % der Fälle)
  • Giemendes Atemgeräusch, verursacht durch eine Verengung der Atemwege oder Aspiration (10-20 % der Fälle)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Unwohlsein oder Beeinträchtigung des Essverhaltens und der Nahrungsaufnahme

Warnzeichen (red flags)

  • Anamnestische Angaben
    • Lebensalter > 45. Lebensjahr → denken an: Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs)
    • Akutes Auftreten → denken an: Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs)
    • Gewichtsabnahme → denken an: Ösophaguskarzinom, evtl. auch Strikturen (hochgradige Verengungen) im Bereich des oberen Gastrointestinaltraktes (Magen-Darm-Trakt)
  • Steckengebliebenes Essen, Gewichtsverlust und fortschreitende Symptomatik → denken an: Tumorerkrankung [1]
    Zur Hochrisikogruppe gehören insb. Patienten über 50 Jahre, die exzessiv rauchen oder trinken.
  • Supraklavikuäre Lymphknotenvergrößerung (Virchow-Drüse) → denken an: Magenkarzinom (Magenkrebs)
  • Retrosternale ("hinter dem Brustbein") Schmerzen und/oder intermittierende ("mit Unterbrechungen") Dysphagie → denken an: Refluxkrankheit (wird durch häufigen Rückfluss von saurem Magensaft und anderen Mageninhalten in den Ösophagus (Speiseröhre) bedingt)

Literatur

  1. Nevalainen P et al.: Dysphagia and Malignancy: A Three-Year Follow-Up and Survey of National Cancer Registry Data. Laryngoscope 2015, online 21. Dezember; doi: 10.1002/lary.25823