Schluckstörung (Dysphagie) – Medizingerätediagnostik
Obligate Medizingerätediagnostik
- Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD; Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm) – ggf. mit Biopsien (Gewebeprobe) aus allen suspekten Läsionen; beim Barrett-Ösophagus zusätzlich 4‑Quadranten-Biopsien
Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Transnasale Videoendoskopie – gilt als Standarduntersuchung des Schluckvermögens
- Flexible endoskopische Evaluation des Schluckakts (FEES): dazu wir ein flexibles Laryngoskop (Kehlkopfspiegelung) nach Passage durch den unteren Nasengang so positioniert, dass der Blick auf Glottis (stimmbildender Teil des Kehlkopfes) und angrenzende Strukturen möglich ist; sodann werden Testmahlzeiten unterschiedlicher Konsistenz angeboten und deren Abschlucken beobachtet – zur objektiven Beurteilung des Schluckakts
- Videofluoroskopie ("videofluoroscopic swallowing study“ [VFSS]; videofluoroskopische Evaluation des Schluckakts): kontrastmittelgestützte radiologische Untersuchungsmethode des Schluckens – zur objektiven Beurteilung des Schluckakts
- Ösophagusbreischluck – bei Verdacht auf Funktionsstörungen des Ösophagus (Speiseröhre) und bei oropharyngealer Dysphagie (Schluckbeschwerden, die den Mund und Rachenraum betreffen
- Ösophagusmanometrie (Oesophagus-Druckmessung): Messung der endoluminalen Druckverhältnisse im Pharynx (Rachen) und Ösophagus (Speiseröhre) während des Schluckaktes
- 24-h-pH-Messung – Messung der Säurebelastung in der Speiseröhre
- 24-h-Impedanzanalyse – zur Messung jeglichen Refluxes vom Magen in die Speiseröhre; hiermit kann neben dem sauren Reflux auch der nichtsaure Reflux nachgewiesen werden.
Hinweis! Eine Therapie mit Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI; Säureblocker) kann zwar den Säuregehaltes des Refluxes reduzieren. Falls aber nach wie vor ein Reflux besteht, kann dieser weiterhin zu Symptomen führen (z. B. Aspiration von aufsteigenden Magensaft). - Röntgenaufnahme des Thorax (Röntgen-Thorax/Brustkorb), in zwei Ebenen – bei Verdacht auf Mediastinaltumor (Tumor, der sich zwischen rechtem und linkem Lungenflügel befindet und nach vorn vom Brustbein, sowie nach hinten von der Wirbelsäule begrenzt wird)
- Röntgenuntersuchung des Schluckaktes (Bariumbreischluck)
- Computertomographie (CT; schnittbildgebendes Verfahren (Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen mit rechnerbasierter Auswertung)) von Kopf, Hals, Thorax (Brustraum), Abdomen (Bauchorgane) – bei Verdacht auf Neubildungen, neurologische Erkrankungen
- [Thorax-CT: Abklärung einer peripheren Schädigung des Hirnnervens X (z. B. Bronchialkarzinom/Lungenkrebs)]
- Magnetresonanztomographie (MRT; computergestütztes Schnittbildverfahren (mittels magnetischer Felder, das heißt ohne Röntgenstrahlung); besonders gut geeignet zur Darstellung von Weichteilverletzungen) von Kopf, Hals, Thorax (Brustraum), Abdomen (Bauchorgane) – bei Verdacht auf Neubildungen, neurologische Erkrankungen
- [Schädel-MRT: Suche nach zentralnervöse Ursachen (z. B. Hirnstamminfarkt, Hirnstammenzephalitis) oder peripheren Ursachen der Schluckstörung (Schädelbasistumoren mit Affektion/Befall der Hirnnerven IX und X)]
- Neurophysiologische Verfahren – bei Dysphagie ungeklärter Ursache
- EMG (Elektromyographie)
- NLG (Nervenleitgeschwindigkeit)
- MEP (magnetisch evozierte Potenziale)
- SEP (sensibel evozierte Potenziale)
- Schilddrüsensonographie (Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse) – bei Verdacht auf Schilddrüsenerkrankungen