Resistenz im Abdomen – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der Resistenz im Abdomen dar.

Familienanamnese

  • Gibt es in Ihrer Familie Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, die häufig vorkommen (z. B. Kolonkarzinom (Darmkrebs), Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)?
  • Gibt es bekannte genetische Dispositionen für Tumorerkrankungen oder Erkrankungen der Bauchorgane (z. B. Kolonkarzinom, Lebertumor, Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs), Nierentumor, Magenkarzinom (Magenkrebs))?
  • Sind in Ihrer Familie Autoimmunerkrankungen aufgetreten?
  • Gibt es in Ihrer Familie Gefäßerkrankungen im Bauchraum, wie z. B. Aneurysma der Bauchaorta oder Gefäßmissbildungen?

Soziale Anamnese

  • Beruf:
    • Welchen Beruf üben Sie aus?
    • Besteht eine Exposition gegenüber Schadstoffen oder Belastungen, die den Magen-Darm-Trakt oder die Bauchorgane betreffen?
  • Gibt es Hinweise auf psychosoziale Belastungen oder Belastungen aufgrund Ihrer familiären oder beruflichen Situation?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Haben Sie die Resistenz im Bauch* selbst ertastet? Wann und unter welchen Umständen?
  • Wurde die Resistenz zufällig bei einer ärztlichen Untersuchung festgestellt?
  • Hat sich die Resistenz in den letzten Wochen/Monaten verändert (z. B. größer oder fester geworden)?
  • Bestehen Schmerzen oder ein Druckgefühl im Mittel-/Unterbauch? Falls ja, wo genau?
  • Gibt es ein Spannungsgefühl oder eine tastbare Schwellung im Bauch?*
  • Haben Sie Verdauungsprobleme wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung?
  • Fühlen Sie sich häufig nach dem Essen aufgebläht?
  • Bestehen Übelkeit oder Erbrechen?
  • Haben Sie Fieber oder Nachtschweiß?*
  • Wann hatten Sie zuletzt Stuhlgang? War dieser unauffällig?
  • Haben Sie Beschwerden beim Stuhlgang, wie Schmerzen oder veränderte Konsistenz?
  • Haben Sie Blutauflagerungen* oder Schleimauflagerungen auf dem Stuhl bemerkt?
  • Bestehen Zeichen einer Gefäßerkrankung wie eine pulsierende Resistenz im Bauch, Rückenschmerzen oder Schmerzen, die von mildem Spannungsgefühl bis zu Vernichtungsschmerzen reichen (Verdacht auf abdominales Aortenaneurysma!)?*
  • Haben Sie bekannte Leber- oder Milzvergrößerungen?*
  • Besteht eine schmerzhafte oder druckempfindliche Resistenz im Bereich des Sigmas (unterer Dickdarm)?
  • Sind Sie weiblich und besteht die Möglichkeit einer Schwangerschaft?
  • Besteht eine Harnverhaltung oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Ist Ihnen eine ungewollte Veränderung des Körpergewichts (Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme) aufgefallen? Geben Sie bitte uns Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
  • Hat sich Ihr Appetit verändert (Appetitverlust, Heißhunger)?
  • Haben Sie eine veränderte Ernährungsweise, die möglicherweise Beschwerden beeinflussen könnte?
  • Gibt es Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder spezielle Diäten, die Sie einhalten?
  • Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit? Wie viel haben Sie heute bereits getrunken?

Eigenanamnese

  • Vorerkrankungen:
    • Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (z. B. Ulcus ventriculi (Magengeschwür), Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Divertikulose, Leber- oder Gallenerkrankungen, Bauchspeicheldrüsenerkrankungen)?
    • Tumorerkrankungen oder Zysten im Bauchraum (z. B. Leberzyste, Pankreaszyste (Bauchspeicheldrüsenzyste), Nierenzyste, Ovarialzyste (Eierstockzyste))?
    • Entzündliche Erkrankungen des Bauchraums wie Appendicitis (Blinddarmentzündung) oder Peritonitis (Bauchfellentzündung)?
    • Hernien (z. B. Hernia inguinalis (Leistenhernie), Hernia umbilicalis (Nabelhernie))?
    • Stoffwechselerkrankungen oder hormonelle Störungen, die zu Veränderungen im Bauchraum führen können?
    • Blutgerinnungsstörung oder Anämie (Blutarmut)?
    • Gallenblasenerkrankung (z. B. Cholelithiasis (Gallensteine))?

Medikamentenanamnese

  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein? Falls ja, welche und in welcher Dosierung?
  • Bestehen bekannte Medikamentenunverträglichkeiten?
  • Haben Sie in letzter Zeit Schmerzmittel oder blutverdünnende Medikamente eingenommen?

* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)

Unsere Empfehlung: Drucken Sie die Anamnese aus, markieren Sie alle mit „Ja“ beantworteten Fragen und nehmen Sie das Dokument mit zu Ihrem behandelnden Arzt.