Periimplantitis – Zahnärztliche Therapie
Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren
- Periimplantitis-Prophylaxe:
- Versiegelung von Implantat-Innenräumen – Reduktion von bakteriell besiedelbaren Hohlräumen zwischen Implantat und Abutment (Implantataufbau)
- Grundsätzlich parodontale Sanierung ("Heilung von Erkrankungen des Zahnhalteapparats/Parodont) vor Implantation
- Risikoorientiertes Screening
- Beseitigung pathogener Keimflora als primärer Krankheitsursache für periimplantäre Entzündungen:
- Systemische Phase
- Abklärung von Allgemeinerkrankungen
- Hygienephase
- Optimierung der Mundhygiene
- Reinigung der Suprakonstruktion
- Parodontale Vorbehandlung des Restzahnbestands
- ggf. mikrobiologische Keimbestimmung
- Korrektive Phase
- Nichtchirurgische Vorbehandlung
- Implantatreinigung
- mechanische Reinigung
- Glättung und Politur – Küretten und Bürsten aus Kunststoff, Teflon oder Titan
- Ultraschall – nur mit speziellen Arbeitsenden; nicht bei verbliebener Osseointegration unter 50 %
- Pulverstrahlgerät – mit Glycin und Natriumbicarbonat senkrecht zur Implantatachse, sonst Gefahr einer Emphysembildung im Gewebe. Mit Natriumbicarbonat wird die Biokompatibilität (Körperverträglichkeit) der Titanoberfläche wiederhergestellt.
Beachte: Kombinationstherapien und alleinige Er:YAG-Laser-Anwendung schneiden im Vergleich mit Pulverstrahl Verfahren deutlich besser ab.
- mechanische Reinigung
- Implantatreinigung
- Nichtchirurgische Vorbehandlung
- Dekontamination (Beseitigung einer stattgefundenen oder möglichen Verunreinigung eines Objekts) frei liegender Implantatoberflächen z. B. durch Zitronensäure 20 % für 30 bis 60 sec, danach NaCl-Spülung
- Dekontamination durch Lasersysteme mit Wellenlängen, die nur minimal von Titan absorbiert werden (Cave: Erwärmung)
- CO2-Laser
- Diodenlaser
- Kombination aus (Dioden- bzw. CO 2-)Laser-Licht-Applikation (ausschließlich dekontaminierend) und vorheriger Reinigung mit geeigneten Küretten (titanbelegt/Kunststoff)
- Er:YAG-Laser (ablativ-dekontaminierend)
- Er,Cr:YSSG-Laser
- Photodynamische Chemotherapie (PACT) – photochemischen Wechselwirkungen zwischen Laserlicht geringer Intensität und einem Photosensitizer (lichtempfindliche Wirksubstanz) mit dem Ziel der Inaktivierung von Keimen
- Unterstützung durch orale Antiseptika (chemische Stoffe, die eingesetzt werden, um eine Wundinfektion zu verhindern)
- Unterstützung durch Antibiotika
- Beheben von Okklusionsstörungen (gestörtes Zusammenspiel der Zähne von Oberkiefer und Unterkiefer)
- Erhaltungsphase
- Systemische Phase