Narbenbruch (Narbenhernie) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Narbenhernie (Narbenbruch) hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Narbenhernie und werden oft zuerst bemerkt:

  • Sichtbare Schwellung/Vorwölbung/Knoten im Bereich der Operationsnarbe: Ist in der Mehrzahl der Fälle tastbar und verschwindet zunächst nach körperlicher Belastung (z. B. Heben schwerer Lasten, Sport), wird später jedoch anhaltend (in bis zu 80 % der Fälle)
    Beachte: Die Untersuchung muss am liegenden und stehenden Patienten durchgeführt werden.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Narbenhernie:

  • Ziehende Schmerzen im Bereich der Narbe: Verstärkt durch Husten, Stuhlgang, körperliche Arbeit oder andere Tätigkeiten, die den Bauchraum belasten (in 60-70 % der Fälle)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Stuhlunregelmäßigkeiten oder erschwerter Stuhlgang: Gelegentlich Verstopfung (30-40 % der Fälle)
  • Völlegefühl nach dem Essen oder andere Passageprobleme (20-30 % der Fälle)
  • Ungleichmäßige Bauchform auf beiden Seiten des Körpers (in 20-30 % der Fälle)
  • Eingeschränkte Funktionsfähigkeit der Bauchmuskulatur (20-30 % der Fälle)
  • Verminderte körperliche Leistungsfähigkeit, insbesondere bei Einklemmung des Bruchsackinhaltes (Inkarzeration) (10-20 % der Fälle)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Unwohlsein oder subjektive Einschränkung der Lebensqualität durch Schmerzen und Bewegungsprobleme

Symptome bei Einklemmung

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Einklemmung (Inkarzeration) der Narbenhernie und werden oft zuerst bemerkt:

  • Akut einsetzende, starke Bauchschmerzen, die im Bereich der Narbenhernie auftreten. Diese Schmerzen können dauerhaft oder krampfartig sein (in bis zu 90 % der Fälle).

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Einklemmung:

  • Harte Bauchdecke durch Abwehrspannung: Aufgrund einer Peritonitis (Bauchfellentzündung) (60-80 % der Fälle)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen) (40-60 % der Fälle)
  • Fieber als Zeichen einer systemischen Entzündungsreaktion (30-40 % der Fälle)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Unwohlsein, Schwäche oder Appetitlosigkeit

Beachte: Narbenhernien können asymptomatisch sein, d. h. keine Beschwerden machen. Oft bleiben über Monate oder Jahre unbemerkt. Ebenso kann es schnell zu starken Beschwerden kommen.

Prädilektionsstellen (Körperregionen, an denen die Erkrankung bevorzugt auftritt)

  • Bereich der vorderen Bauchwand
  • Entlang von senkrecht verlaufenden Narben zwischen Brustbein (lat. Sternum) und Schambein (lat. Symphyse) (= mediane Laparotomie (Schnittführung längs in der Bauchmitte))

Weitere Hinweise

  • Von einem sogenannten monströsen Narbenbruch spricht man, wenn der Durchmesser über 10 bis 15 cm hat.