Mund-Antrum-Verbindung (MAV)
– Operative Therapie
Zahnärztliche Chirurgie
- Verschluss der MAV durch plastische Deckung:
- bei blandem Sinus (Infektionsfreiheit) möglichst sofort, spätestens binnen 24 Stunden
- Rehrmann-Plastik – trapezförmiger Mukoperiostlappen (Schleimhaut und Knochenhautlappen) aus dem Vestibulum (Mundvorhof)
- in Kombination mit postoperativ abschwellenden Maßnahmen und ggf. Antibiose (Antibiotikatherapie)
- bei länger bestehender MAV oder bei symptomatischem Sinus:
- Verschluss erst nach adäquater Infektionsbehandlung:
- ggf. längere Spülungen (bis zu zwei Wochen) über die Alveole, bis ausschließlich klares Sekret aus der Nase zurück fließt
- ggf. Antibiose
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
- MAV-Verschlusstechniken:
- Rehrmann-Plastik – vestibulärer Trapezlappen
- Alternativ: Mobilisierung des Bichat-Fettpfropfes (Wange)
- Alternativ: Brückenlappenplastik im Bereich unbezahnter Alveolarkamm-Abschnitte
- Alternativ: palatinaler ("gaumenseitig") Stiellappen bei nicht ausreichendem Gewebematerial für vestibulären Lappen (Rehrmann-Plastik)
- Alternativ: gestieltes Bindegewebstransplantat
- MAV-Verschlusstechnik bei Rezidiv nach Rehrmann-Plastik:
- mehrschichtiger Verschluss, ggf. in Intubationsnarkose (ITN)
- Modifizierte Kieferhöhlenoperation:
- ggf. bei chronischer MAV erforderlich
- Anlegen eines Knochenfensters zur fazialen Kieferhöhlenwand, Entfernen krankhaft veränderter Schleimhautbereiche und Verbesserung von Sekretabfluss und Belüftung durch Fensterung zum unteren Nasengang
Autoren:
Dr. med. Werner G. Gehring
Letzte Aktualisierung: 29.09.2015