Malabsorption nach Dünndarmteilentfernung (Dünndarmresektion)
– Weitere Therapie
Allgemeine Maßnahmen
- Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag) bzw. im Rahmen der leichten Vollkost Alkoholrestriktion (Verzicht auf Alkohol)
- Begrenzter Koffeinkonsum (max. 240 mg Koffein pro Tag; das entspricht 2 bis 3 Tassen Kaffee bzw. 4 bis 6 Tassen grünen/schwarzen Tee) bzw. im Rahmen der leichten Vollkost auf Bohnenkaffee verzichten, wenn dieser zu Unverträglichkeitsreaktionen führt
- Erhalt des Normalgewichts anstreben!
Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige
- Unterschreitung der BMI-Untergrenze (ab dem 19. Lebensjahr: 19; ab dem 25. Lebensjahr: 20; ab dem 35. Lebensjahr: 21; ab dem 45. Lebensjahr: 22; ab dem 55. Lebensjahr: 23; ab dem 65. Lebensjahr: 24) → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen
Ernährungsmedizin
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- tägliche Energiezufuhr: ca. 2.500 kcal
- hohe Zufuhr von Flüssigkeit, vor allem bei Durchfällen
- hoher Anteil an komplexen Kohlenhydraten und (löslichen) Ballaststoffen (Hafererzeugnisse, Hülsenfrüchte und pektinreiche Obstsorten wie Äpfel, Birnen und Beeren)
- Je nach Ausmaß des Fettstuhls sind Nahrungsfette (LCT-Fette) teilweise durch die sehr gut verträglichen MCT-Fette zu ersetzen; erhöhte Zufuhr der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K sowie von Omega-3- und -6-Fettsäuren (Alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure, Docosahexaensäure; Linolsäure, Gamma-Linolensäure) über die Nahrung.
- Auf hochwertige Proteine (Eiweiß) achten – Eier, Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte, Nüsse, Kartoffeln, Getreideprodukte etc., vor allem beim enteralen Eiweißverlustsyndrom.
- bei Durchfällen Ersatz von Elektrolyten wie Natrium, Chlor, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor und wasserlöslichen Vitaminen wie Vitamin C und Vitamine der B-Gruppe
- Bei hohem Gallensäureverlust sind Oxalsäure-reiche Lebensmittel wie Rote Bete (frisch und gekocht), Petersilie, Rhabarber (Kompott), Spinat, Mangold, Nüsse (Mandeln, Cashew, Pecan, Erdnüsse, Walnüsse) sowie Pfefferminzblätter, Teeblätter (schwarz), Instant-Kaffeepulver und Kakaopulver zu meiden.
- Generell wird eine leichte Vollkost empfohlen. Diese besteht aus leicht verdaulichen Lebensmitteln mit hohem Nähr- und Vitalstoffgehalt sowie Energiegehalt. Solche Lebensmittel, Zubereitungsverfahren und Speisen meiden, die erfahrungsgemäß häufiger zu Unverträglichkeitsreaktionen führen, sollten gemieden werden:
- voluminöse und fettreiche Mahlzeiten
- Hülsenfrüchte und Gemüse wie Weißkohl, Grünkohl, Paprika, Sauerkraut, Lauch, Zwiebeln, Wirsing, Pilze
- rohes Stein- und Kernobst
- frisches Brot, Vollkornbrot
- hartgekochte Eier
- kohlensäurehaltige Getränke
- frittierte, panierte, geräucherte, sehr stark gewürzte oder sehr süße Lebensmittel
- zu kalte bzw. zu heiße Lebensmittel
- Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
- Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
Autoren:
Dr. med. Werner G. Gehring
Letzte Aktualisierung: 15.12.2021