Leistenschwellung – Einleitung

Eine Leistenschwellung bezeichnet eine sichtbare oder tastbare Schwellung in der Inguinalregion (Leistenregion). Diese Schwellung kann im Rahmen verschiedener Erkrankungen auftreten und sollte immer medizinisch abgeklärt werden, um die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren.

Synonyme und ICD-10: inguinale Schwellung, Inguinalschwellung; ICD-10-GM R22.3: Lokalisierte Schwellung, Raumforderung und Knoten der Haut und der Unterhaut an den oberen Extremitäten

Formen der Erkrankung

Leistenschwellungen können in verschiedenen Formen auftreten, abhängig von ihrer Ursache:

  • Hernie (Leistenbruch): Eine Schwäche der Bauchwand führt dazu, dass Gewebe oder Organe durch die Bauchwand treten.
  • Lymphadenopathie: Vergrößerung der Lymphknoten, oft durch Infektionen, entzündliche Erkrankungen oder maligne Erkrankungen (bösartige Erkrankungen).
  • Abszess: Eine eitrige Entzündung, die durch eine bakterielle Infektion verursacht wird.
  • Aneurysma der A. femoralis: Eine seltene Erweiterung der Oberschenkelarterie, die zu einer tastbaren Schwellung führen kann.
  • Hämatom: Ein Bluterguss, der durch ein Trauma oder eine Verletzung verursacht wurde.
  • Weichteiltumoren: Gutartige oder bösartige Tumoren im Bereich der Leiste.

Ursachen

Leistenschwellungen können durch eine Vielzahl von Ursachen bedingt sein, darunter:

  • Leistenbruch (Hernie): Eine der häufigsten Ursachen für eine tastbare Schwellung in der Leiste.
  • Infektionen: Bakterielle oder virale Infektionen, die zu einer Lymphknotenvergrößerung führen.
  • Traumatische Ursachen: Verletzungen oder Blutergüsse in der Leistenregion.
  • Tumoren: Gutartige oder bösartige Neubildungen, die eine Schwellung verursachen können.

Differentialdiagnosen

Bei Leistenschwellungen sollten folgende Differentialdiagnosen in Betracht gezogen werden:

  • Leistenhernie
  • Lymphadenopathie (Lymphknotenschwellung)
  • Hodentumor mit Metastasen (Tochtergeschwülste) in die Lymphknoten
  • Weichteiltumoren
  • Abszess (Eiterhöhle)

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Männer sind häufiger betroffen als Frauen, insbesondere bei Leistenhernien.

Häufigkeitsgipfel:
Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) von Leistenhernien ist bei Männern im mittleren und höheren Lebensalter am höchsten.

Prävalenz
(Krankheitshäufigkeit): Die Prävalenz von Lymphadenopathie variiert stark je nach zugrunde liegender Ursache, während die Prävalenz von Leistenhernien bei etwa 27 % der männlichen Bevölkerung liegt.

Saisonale Häufung:
Keine signifikante saisonale Häufung bekannt.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Der Verlauf einer Leistenschwellung hängt stark von der Ursache ab. Eine Hernie kann sich über die Zeit vergrößern und in seltenen Fällen zu einer Inkarzeration (Einklemmung) führen, die eine Notfalloperation erfordert.
  • Infektiöse Ursachen, wie eine Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerung), können sich mit der Behandlung der zugrunde liegenden Infektion zurückbilden.
  • Ein Abszess erfordert oft eine chirurgische Drainage, während ein Hämatom (Bluterguss) spontan resorbiert werden kann.

Prognose

  • Die Prognose ist abhängig von der rechtzeitigen Diagnose und Behandlung der zugrunde liegenden Ursache.
  • Bei frühzeitiger Intervention, insbesondere bei einer Hernie oder einem Abszess (Eiterhöhle), ist die Prognose in der Regel gut.
  • Verzögerungen in der Diagnose und Behandlung können jedoch zu Komplikationen führen, die die Prognose verschlechtern.