Leistenbruch (Inguinalhernie) – Medizingerätediagnostik

Die Diagnose Leistenhernie wird anhand der Anamnese und der körperlichen Untersuchung gestellt.

Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Abdomensonographie (Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane) bzw. Sonographie der Leistenregion – zur Darstellung der beteiligten Strukturen; dabei wird bei den asymptomatischen Patienten die Hernia inguinalis anhand der Morphologie unterteilt in [1]:
    • Typ A ("Beulenform") → keine Operationsindikation vorliegend (da kein Risiko der Inkarzeration (Darmeinklemmung))
    • Typ B ("Röhrenform") → keine Operationsindikation vorliegend (da kein Risiko der Inkarzeration)
    • Typ C (Sanduhrform") → Risiko der Inkarzeration, somit Vorliegen einer Operationsindikation [unabhängig von der Symptomatik!]
  • Die Ultraschalldiagnostik der Leistenhernie erwies sich mit einer Sensitivität von 96,6 %, einer Spezifität von 84,8 % und einem positiven prädiktiven Wert von 92,6 % als durchaus brauchbar [2].
  • Computertomographie (CT) des Abdomens (Abdomen-CT)  bei unklarem Ultraschallbefund bzw. komplizierten Verläufen
  • Magnetresonanztomographie (MRT) des Abdomens (Abdomen-MRT) – bei unklarem Ultraschallbefund bzw. komplizierten Verläufen
  • Diaphanoskopie (Durchleuchtung von Körperteilen durch eine aufgesetzte Lichtquelle; hier: Skrotum (Hodensack)) – zur Unterscheidung von Skrotalhernie (Hodenburch) und begleitender Hydrozele (Wasserbruch, d. h.  Ansammlung seröser Flüssigkeit in den Hodenhüllen) 

Literatur

  1. Gai H: Ultraschall von Leistenhernien. Morphologische Klassifikation für ein potentiell konservatives Vorgehen bei asymptomatischen Patienten. Ultraschall in Med 2010; 31(3): 258-263 DOI: 10.1055/s-0029-1245264
  2. Robinson A, Light D, Nice C: Meta-analysis of sonography in the diagnosis of inguinal hernias. J Ultrasound Med 2013; 32: 339-46