Knochenmarkentzündung der Kieferknochen (Osteomyelitis der Kieferknochen) – Prävention
Zur Prävention einer Osteomyelitis der Kieferknochen (Knochenmarkentzündung der Kieferknochen) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Malnutrition (Fehlernährung) – Ein Mangel an essenziellen Nährstoffen, insbesondere Calcium, Vitamin D und Protein, beeinträchtigt die Knochenheilung und das Immunsystem.
- Ballaststoffarme Ernährung – Reduziert die allgemeine Gesundheit der Mundschleimhaut und fördert entzündliche Prozesse.
- Mangel an Mikronährstoffen – Ein Defizit an Vitamin C, A und Zink kann die Wundheilung negativ beeinflussen.
- Hygiene
- Schlechte orale Hygiene – Führt zu einer erhöhten bakteriellen Belastung, die Infektionen begünstigen kann.
- Unregelmäßige Zahnarztbesuche – Verzögerte Diagnose von Zahninfektionen oder Parodontitis erhöht das Risiko für Knochenentzündungen.
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) – Reduziert die Durchblutung und beeinträchtigt die Knochenheilung sowie das Immunsystem.
- Alkoholmissbrauch – Beeinträchtigt die Regeneration des Kieferknochens und fördert die Entzündungsneigung.
- Körperliche Faktoren
- Traumata im Mundbereich – Mechanische Verletzungen, z. B. durch schlecht sitzenden Zahnersatz oder Zahnimplantate, können Eintrittspforten für Bakterien schaffen.
- Mechanische Belastungen
- Unangemessene Nutzung von Implantaten oder Prothesen – Verstärkt den Druck auf den Kieferknochen und begünstigt mikroskopische Verletzungen.
Medikamente
- Bisphosphonate – Werden zur Behandlung von Osteoporose und Krebserkrankungen eingesetzt, können jedoch eine medikamenteninduzierte Kieferosteonekrose auslösen.
- Corticosteroide – Langfristige Anwendung kann das Immunsystem schwächen und die Knochenheilung beeinträchtigen.
- Zytostatika – Substanzen wie Cisplatin reduzieren die Immunabwehr und erhöhen das Infektionsrisiko.
- Anti-Angiogenese-Medikamente – Beeinträchtigen die Durchblutung und fördern die Entstehung von Knochennekrosen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährungsumstellung
- Einführung einer ausgewogenen Ernährung reich an Calcium, Vitamin D, Vitamin C und Protein zur Unterstützung der Knochengesundheit.
- Verzicht auf extrem säurehaltige Lebensmittel, die die Mundgesundheit beeinträchtigen können.
- Optimierung der Mundhygiene
- Regelmäßiges Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta und antibakteriellen Mundspülungen.
- Professionelle Zahnreinigung und regelmäßige Zahnarztbesuche zur Prävention von Infektionen.
- Reduktion von Genussmitteln
- Tabakentwöhnung zur Verbesserung der Durchblutung und Knochenheilung.
- Einschränkung des Alkoholkonsums zur Förderung der Knochenregeneration.
- Medikamentenmanagement
- Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen vor Beginn einer Therapie mit Bisphosphonaten oder Zytostatika.
- Anpassung oder Absetzen von immunsuppressiven Medikamenten in Absprache mit dem behandelnden Arzt.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention richtet sich an Patienten mit Risikofaktoren oder ersten Anzeichen einer Osteomyelitis:
- Früherkennung und Behandlung
- Regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen bei Patienten unter Bisphosphonat- oder Zytostatikatherapie.
- Frühzeitige Diagnose und Therapie von Zahninfektionen oder parodontalen Erkrankungen.
- Infektionskontrolle
- Prophylaktische Antibiotika-Therapie bei invasiven zahnärztlichen Eingriffen.
- Lokale antiseptische Behandlungen bei entzündlichen Prozessen im Mundraum.
- Vermeidung mechanischer Belastungen
- Anpassung von Zahnersatz und Implantaten zur Vermeidung von Traumata.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu minimieren und die Lebensqualität zu erhalten:
- Langfristige Betreuung
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Überwachung der Kieferknochen.
- Entwicklung individueller Pflegepläne für Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus.
- Rehabilitation
- Physiotherapeutische Maßnahmen zur Verbesserung der Kiefermuskulatur und Stabilisierung des Knochens.
- Anwendung von Mundschutz bei belastenden Aktivitäten zur Vermeidung von Verletzungen.
- Individuelle Maßnahmen
- Schulung in optimaler Mundhygiene und Ernährung.
- Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen wie Osteoporose oder Diabetes zur Verringerung von Komplikationen.