Knochenmarkentzündung der Kieferknochen (Osteomyelitis der Kieferknochen) – Medizingerätediagnostik
Obligate Medizingerätediagnostik
- Röntgenaufnahmen: Panoramaschichtaufnahme, Unterkieferübersichtsaufnahme nach Clementschitsch [s. u. "Radiologische Merkmale einer Osteomyelitis"]
Fakultative Medizingerätediagnostik
- Dentale digitale Volumentomographie (DVT) – radiologisches bildgebendes Verfahren, das die Anatomie der Zähne, der Kiefer und des Gesichtsschädels dreidimensional darstellt und dadurch einen bedeutenden Beitrag zur präoperativen und posttraumatischen Diagnostik leisten kann.
Indikationen:
- bei Verdachtsdiagnose
- zur Therapieplanung
- zur Verlaufskontrolle
- Magnetresonanztomographie (MRT): empfindlicher als konventionelle Röntgenaufnahme
- Knochenszintigraphie; Frühe Krankheitsstadien werden besser erkannt als mit MRT oder DVT/CT
Indikationen:
- wenn Blutkulturen und lokale Punktate negativ: zur Diagnostik einer akuten hämatogenen ("auf dem Blutwege entstanden") Osteomyelitis
- zur Diagnostik weiterer peripherer Herde
- bei primär chronischer Osteomyelitis
- bei akuter und sekundär chronischer Osteomyelitis
- Leukozytenszintigraphie – nuklearmedizinisches Verfahren zur Anreicherung von radioaktiv markierten Leukozyten in Entzündungsherden [akute/chronische Osteomyelitis]
Radiologische Merkmale einer Osteomyelitis der Kieferknochen (Knochenmarkentzündung der Kieferknochen):
- Keine radiologischen Veränderungen [akute Osteomyelitis – erste Zeichen nach zwei bis drei Wochen]
- Ausgedehnte Sklerosierungen (Gewebeverdichtung)
- Gemeinsames Auftreten von hyperdensen ("vermehrte Dichte) und hypodensen ("verminderte Dichte) Knochenstrukturen [sekundär chronische Osteomyelitis]
- Inhomogene Radioopazität/Radioluzenz [primär chronische Osteomyelitis]
- Subperiostale ("unterhalb der Knochenhaut") Knochenneubildung [häufig bei primär chronischer Osteomyelitis]
- Knochendestruktion
- Knochensequestrierung (nekrotischer/abgestorbener Teil des Knochens, der sich klar vom gesunden Gewebe demarkiert) [sekundär chronische Osteomyelitis]
- Implantatlockerung
- Pathologische Frakturen (Knochenbruch bei normaler Belastung auf Grund einer Schwächung des Knochens durch eine Erkrankung)