Hämorrhoiden – Prävention

Zur Prävention der Hämorrhoiden muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Falsche Ernährungsweise – Eine ballaststoffarme, flüssigkeitsarme und fettreiche Ernährung kann das Risiko von Verstopfung und Hämorrhoiden erhöhen.
  • Bewegungsmangel und Haltung
    • Langes Sitzen und Stehen – Führt zu einer verminderten Durchblutung im Beckenbereich, was die Entstehung von Hämorrhoiden begünstigen kann.
    • Sitzende Arbeitshaltung – Erhöht den Druck im Beckenbodenbereich und fördert die Bildung von Hämorrhoiden.
  • Toilettengewohnheiten
    • Verstärktes Pressen bei der Defäkation (beim Stuhlgang) – Wird häufig durch Obstipation (Verstopfung) ausgelöst und belastet die Gefäße im Analbereich.
    • Übermäßig lange Toilettengänge – Verlängerte Sitzzeiten auf der Toilette fördern die Bildung von Hämorrhoiden durch erhöhten Druck im Analbereich.
  • Belastung durch schweres Heben
    • Heben von schweren Gegenständen – Erhöht den Druck im Bauchraum und belastet die Gefäße im Beckenbodenbereich.
  • Übergewicht
    • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas) [1] – Kann zu einem erhöhten Druck im Beckenbereich führen und die Entstehung von Hämorrhoiden begünstigen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Ernährungsumstellung
    • Einführung einer ballaststoffreichen Ernährung zur Förderung der Stuhlregulation.
    • Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr zur Vermeidung von Verstopfung.
  • Förderung der körperlichen Aktivität
    • Regelmäßige Bewegung zur Verbesserung der Durchblutung im Beckenbereich.
    • Vermeidung langer Sitz- oder Stehphasen durch regelmäßige Pausen mit Bewegung.
  • Optimierung der Toilettengewohnheiten
    • Vermeidung von übermäßigem Pressen bei der Defäkation.
    • Begrenzung der Verweildauer auf der Toilette.
  • Verzicht auf belastende Aktivitäten
    • Vermeidung des Hebens schwerer Gegenstände zur Reduzierung des Drucks im Bauchraum.
  • Gewichtsmanagement
    • Teilnahme an einem Programm zur Gewichtsreduktion bei Übergewicht (BMI ≥ 25) (z. B. Eucell Abnehmprogramm) [Anzeige]

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention richtet sich an Patienten, die bereits Symptome von Hämorrhoiden aufweisen, um eine Verschlechterung zu vermeiden:

  • Früherkennung und Intervention
    • Bei ersten Anzeichen wie Juckreiz, Blutungen oder Schmerzen sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.
  • Lokale Behandlungen
    • Anwendung von Hämorrhoidensalben oder Zäpfchen zur Linderung akuter Beschwerden.
    • Sitzbäder zur Beruhigung und Verbesserung der Durchblutung im Analbereich.

Tertiärprävention

Bei der Tertiärprävention geht es darum, Komplikationen und chronische Beschwerden zu verhindern:

  • Langfristige Betreuung
    • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Überwachung von bestehenden Hämorrhoiden.
  • Chirurgische Maßnahmen bei fortgeschrittenen Stadien
    • Gezielte operative Eingriffe wie Hämorrhoidenentfernung oder -verkleinerung zur Vermeidung von Komplikationen.
  • Nachsorge und Lebensstiländerung
    • Unterstützung bei der langfristigen Umsetzung von Ernährungs- und Bewegungsmaßnahmen, um erneute Beschwerden zu verhindern.

Literatur

  1. Langenbach MR et al.: Decreased collagen ratio type I/III in association with hemorrhoidal disease. J Transl Sci 2018; 5: 1-4 doi: 10.15761/JTS.1000278