Hämorrhoiden – Medizingerätediagnostik

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Proktoskopie (Enddarmspiegelung; Untersuchung des Analkanals und des unteren Rektums/Mastdarm; in Steinschnitt-, Linksseiten- oder Knie-Ellenbogenlage) als Basisdiagnostik neben der körperlichen Untersuchung
    Beachte: 
    • Eine Beurteilung des Hämorrhoidal-Stadiums soll nicht im Rahmen einer Koloskopie vorgenommen werden, da dies aufgrund der Klassifikations-Definition unzuverlässig ist [S3-Leitlinie].
    • Hämorrhoiden Grad I: Proktoskop (Enddarmspiegelung) notwendig: proktoskopisch sichtbar der vergrößerte Plexus hämorrhoidalis superior.
    • Hämorrhoiden Grad II bis IV: ohne Proktoskop diagnostizierbar.

Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Rektoskopie (Mastdarmspiegel) – zum Ausschluss im Rektum gelegener Ursachen von Blut im Stuhl (Hämatochezie bzw. Meläna (Teerstuhl))
  • Koloskopie (Darmspiegelung) zum Ausschluss von Blutungsquellen im Kolon (Darm)
  • Computertomographie (CT) des Abdomens (Abdomen-CT)/Beckens (Becken-CT) bei Verdacht auf Prostata- bzw. anorektalen Abszess
  • Magnetresonanztomographie des Abdomens (Abdomen-MRT)/Beckens (Becken-MRT) bei Verdacht auf Prostata- bzw. anorektalen Abszess
  • Röntgen-/CT-MRT-Sellink bei Verdacht auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED)

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Hämorrhoidalleiden. (AWMF-Registernummer: 081-007), April 2019 Langfassung