Fremdkörperingestion – Symptome – Beschwerden

Die Symptomatik richtet sich nach der Größe, Form und Material des Fremdkörpers. In manchen Fällen bleibt das Verschlucken von Fremdkörpern zunächst symptomlos.

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Fremdkörperingestion hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Fremdkörperingestion und werden oft zuerst bemerkt:

  • Würgen: Tritt in 50-60 % der Fälle auf
  • Fremdkörpergefühl: Tritt in 60-70 % der Fälle auf
  • Dysphagie (Schluckstörungen): Tritt in 30-40 % der Fälle auf

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Fremdkörperingestion:

  • Starke Salivation (Speichelfluss), unter Umständen anhaltend: Tritt in 20-30 % der Fälle auf
  • Nahrungsverweigerung: Bei 40-50 % der Betroffenen
  • Retrosternale oder abdominale Schmerzen (Schmerzen hinter dem Brustbein oder im Bauchraum): Treten in 30-40 % der Fälle auf
  • Peritonitische Bauchdecke (stark angespannte Bauchdecke): Tritt in 10-20 % der Fälle auf
  • Schmerzbedingte Unruhe: Tritt in 30-50 % der Fälle auf
  • Bei Verschlucken von Knopfzellen, die im Ösophagus (Speiseröhre) stecken bleiben: Zunächst Unwohlsein, nach einigen Stunden Erbrechen, Appetitlosigkeit, Fieber, Husten; tritt in 20-40 % der Fälle auf
  • Hämatemesis (Bluterbrechen, Kaffeesatzerbrechen): Tritt in 10-20 % der Fälle auf
  • Meläna (Blut im Stuhl): Tritt in 5-10 % der Fälle auf

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Dyspnoe (Atemnot): Tritt bei möglicher Kompression des Larynx (Kehlkopf) und/oder der Trachea (Luftröhre) in 15-25 % der Fälle auf

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeines Unwohlsein: Tritt in 20-30 % der Fälle auf
  • Fieber: Tritt in 15-20 % der Fälle auf

Verschluckte Fremdkörper bleiben aufgrund der anatomischen Gegebenheiten bevorzugt an folgenden Stellen stecken:

  • Ösophagus mit seinen drei Engen – in zwei Drittel der Fälle vor der zweiten Enge (im oberen Drittel des Ösophagus)
    • oberer Ösophagussphinkter (Ösophagusmund) – auf Höhe des Larynx' (Kehlkopf)
    • mittlere Engstelle – durch den anliegenden Aortenbogen
    • unterer Ösophagussphinkter – auf Höhe des Diaphragmas (Zwerchfell)
  • Pylorus ("Magenpförtner"; ringförmig angeordnete glatte Muskulatur, die sich zwischen dem Antrum des Magens (Antrum pyloricum) und dem Zwölffingerdarm (Duodenum) befindet)
  • Bauhin´sche Klappe (Synonym: Ileozäkalklappe) (selten) – verhindert den Reflux (Rückfluss) von Darminhalt aus dem Dickdarm (bakterienreich) in den Dünndarm (bakterienarm)

Nach der Symptomatik unterscheidet man zwischen:

  • akut: < 24 Stunden nach dem Ereignis
  • subakut: > 24 Stunden nach dem Ereignis
  • chronisch: Wochen, Monate nach dem Ereignis