Fremdkörperingestion – Prävention

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Sichere Aufbewahrung von Gefahrenquellen
    • Batterien und Knopfzellen unzugänglich aufbewahren – Batterien und Knopfzellen sollten in kindersicheren Behältern aufbewahrt werden, um ein Verschlucken oder Einführen in Körperöffnungen zu verhindern.
    • Kleine Teile außer Reichweite von Kindern – Kleinteile wie Münzen, Perlen, Legosteine oder Knöpfe sollten immer außerhalb der Reichweite von Kleinkindern gelagert werden.
  • Altersgerechte Spielsachen
    • Spielsachen gemäß Herstellerangaben auswählen – Spielsachen sollten entsprechend der Altersangaben des Herstellers gewählt werden, um die Sicherheit von Kleinkindern zu gewährleisten.
    • Regelmäßige Kontrolle der Spielsachen – Überprüfen Sie Spielzeuge regelmäßig auf lose Teile oder Schäden, die eine Verschluckungsgefahr darstellen könnten.
  • Sichere Ernährung
    • Altersgerechte Nahrungsmittel anbieten – Kleinkinder sollten keine Nüsse, Kerne, Popcorn, große Karotten- oder Apfelstücke erhalten, da diese eine hohe Aspirationsgefahr darstellen.
    • Essen in ruhiger Umgebung – Vermeiden Sie Essen während Spielen oder Laufen, da dies das Risiko von Verschlucken erhöht.
    • Geeignete Schneidetechnik – Obst und Gemüse in kleine, leicht kaubare Stücke schneiden.

Sekundärprävention

  • Schulungen zur Ersten Hilfe
    • Kenntnisse in Erster Hilfe – Eltern und Betreuungspersonen sollten in Maßnahmen wie dem Heimlich-Handgriff* und der Mund-zu-Mund-Beatmung geschult sein, um im Notfall schnell reagieren zu können.
    • Regelmäßige Auffrischung der Kenntnisse – Erste-Hilfe-Kurse sollten regelmäßig aktualisiert werden, um Handlungssicherheit zu gewährleisten.
  • Früherkennung und medizinische Abklärung
    • Bei Anzeichen einer Aspiration oder eines Verschluckens sofort handeln – Symptome wie Husten, Atemnot oder Würgen erfordern eine sofortige ärztliche Abklärung.

*Bolustod – lebensrettende Sofortmaßnahme bei drohender Erstickung oder Bolustod ist das Heimlich-Manöver, auch Heimlich-Handgriff genannt.
Vorgehensweise: Der Helfer umfasst mit seinen Armen von hinten den Oberbauch des Patienten und bildet dabei mit einer Hand eine Faust, die er unterhalb der Rippen und des Brustbeins legt. Anschließend greift er mit der anderen Hand die Faust und zieht sie dann ruckartig kräftig gerade nach hinten zu seinem Körper. Dadurch entsteht eine Druckerhöhung in der Lunge, die den Fremdkörper aus der Luftröhre befördern soll. Das Manöver darf bis zu fünfmal durchgeführt werden.
Kontraindikationen: Bewusstlosigkeit, Zustand nach Ertrinken, nicht komplett verschlossene Atemwege (z. B. durch Fischgräte), Alter < 1 Jahr

Tertiärprävention

  • Langfristige Betreuung nach einem Vorfall
    • Kontrollen durch einen Arzt – Nach einer Fremdkörperaspiration sollten regelmäßige Kontrolluntersuchungen erfolgen, um Spätfolgen wie Narbenbildung oder Atemwegsverengungen frühzeitig zu erkennen.
    • Physiotherapie bei Atemwegsbeteiligung – Physiotherapie kann helfen, die Lungenfunktion nach einer Aspiration zu stabilisieren.
  • Aufklärung und Präventionsmaßnahmen
    • Beratung für Eltern und Betreuungspersonen – Nach einem Vorfall sollte eine umfassende Beratung über zukünftige Präventionsmaßnahmen erfolgen.
    • Schulung in sicherem Umgang mit Nahrungsmitteln und Spielsachen – Eltern sollten über die Risiken und geeignete Vorsorgemaßnahmen umfassend informiert werden.