Darmverschluss (Ileus) – Prävention

Zur Prävention eines Ileus (Darmverschluss) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Ballaststoffarme Ernährung – Kann die Darmbewegung reduzieren und das Risiko für einen mechanischen Ileus durch Verstopfung erhöhen.
    • Unregelmäßige Essenszeiten – Beeinträchtigen die Regelmäßigkeit der Darmtätigkeit.
    • Ungenügende Flüssigkeitsaufnahme – Trockener Stuhl kann die Passage im Darm blockieren.
  • Genussmittelkonsum
    • Alkoholintoxikation – Kann die Darmmotilität hemmen und zu einer Darmatonie führen.
    • Tabak (Rauchen) – Kann die Durchblutung des Darms beeinträchtigen und die Regeneration hemmen.
  • Körperliche Aktivität
    • Bewegungsmangel – Eine geringe körperliche Aktivität reduziert die Darmbewegungen, insbesondere nach Operationen.

Umweltbelastungen – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Alkoholintoxikation – Kann zu einer vorübergehenden Lähmung der Darmmuskulatur führen.
  • Chemische Toxine oder Medikamente – Beispielsweise Opiate, die die Darmmotilität hemmen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Ernährungsumstellung
    • Einführung einer ballaststoffreichen Ernährung zur Förderung einer regelmäßigen Darmtätigkeit.
    • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Vermeidung von Verstopfungen.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität
    • Regelmäßige Bewegung zur Unterstützung der Darmmotilität.
  • Frühzeitige Mobilisation nach Operationen
    • Förderung der Mobilisation nach Bauchoperationen, um die Darmbewegung zu stimulieren und einem postoperativen Ileus vorzubeugen.
  • Vermeidung von Stress
    • Stressreduktion durch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation zur Förderung der Darmgesundheit.
  • Kaffeetrinken: Eine Studie untersuchte den Effekt vom Kaffee im Vergleich zu Kräuter-oder Früchtetee auf die postoperative Darmtätigkeit und kam zu dem Ergebnis, dass Patienten, die täglich Kaffee tranken im Mittel nach 65 Stunden nach der Darmoperation wieder Stuhlgang hatten – bei Kaffeetrinkern kam es erst nach 74 Stunden dazu; des Weiteren wurden die Patienten die Kaffee trinken bereits nach 6 Tagen aus der Klinik entlassen, die Teetrinker erst nach 7 Tagen [1].

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, frühe Anzeichen eines Ileus zu erkennen und gezielt zu behandeln:

  • Früherkennung und Intervention
    • Bei Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Erbrechen sollte eine frühzeitige medizinische Abklärung erfolgen.
  • Medikamentöse Maßnahmen
    • Einsatz von prokinetischen Medikamenten zur Förderung der Darmbewegung bei beginnender Atonie.
  • Flüssigkeitsmanagement
    • Sicherstellung einer ausreichenden Hydrierung zur Vermeidung von Verstopfungen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen bei chronischer oder wiederkehrender Problematik zu vermeiden:

  • Langfristige Betreuung bei Grunderkrankungen
    • Behandlung chronischer Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Darmtumoren.
  • Ernährungsberatung
    • Individuell angepasste Ernährungspläne, um bekannte Trigger zu vermeiden und die Darmtätigkeit zu unterstützen.
  • Operative Maßnahmen
    • Bei mechanischen Hindernissen wie Tumoren oder Adhäsionen kann eine gezielte chirurgische Intervention notwendig sein.

Literatur

  1. Hasler-Gehrer S et al.: Does Coffee Intake Reduce Postoperative Ileus After Laparoscopic Elective Colorectal Surgery? Diseases of the Colon & Rectum: April 15, 2019 doi: 10.1097/DCR.0000000000001405