Darminfarkt (Mesenterialinfarkt) – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf einen Mesenterialinfarkt (Darminfarkt) hinweisen:
Akute arterielle Mesenterialischämie (arteriell okklusiv)
Die Mesenterialischämie verläuft häufig in drei Phasen:
- Initialstadium mit plötzlich einschießenden krampfartigen Abdominalschmerzen (Bauchschmerzen), aufgeblähtes Abdomen, weich und teigig
- Schmerzfreies bzw. symptomarmes Intervall von circa 6-12 Stunden (wg. Zugrundegehen der intramuralen („in der Organwand gelegenen“) Schmerzrezeptoren) mit weichem Bauch ("fauler Frieden") [Ruhephase als Zeichen der progredienten Ischämie/fortschreitende Minderdurchblutung]
- Akutes Abdomen nach 12-48 Stunden mit Durchwanderungsperitonitis (durch Bakterien verursachte Bauchfellentzündung infolge einer bakteriellen Durchwanderung der Darmwand), paralytischer Ileus (Darmverschluss); evtl. blutiger Stuhlgang
Arterielle nicht-okklusive Mesenterialischämie (NOD)
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine arterielle nicht-okklusive Mesenterialischämie und werden oft zuerst bemerkt:
- Zunehmende Bauchschmerzen: Können besonders nach dem Essen stärker werden (in bis zu 70-90 % der Fälle)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen) (30-50 % der Fälle)
- Völlegefühl oder Meteorismus (Blähungen) (30-40 % der Fälle)
- Appetitlosigkeit (40-50 % der Fälle)
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Allgemeines Unwohlsein oder Schwächegefühl
Venöse Mesenterialischämie
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine venöse Mesenterialischämie und werden oft zuerst bemerkt:
- Unspezifische Bauchschmerzen: bestehen über mehrere Tage und sind oft schwer zu lokalisieren (80-90 % der Fälle)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen) (30-40 % der Fälle)
- Meteorismus (Blähungen) oder Völlegefühl (20-30 % der Fälle)
- Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein (40-50 % der Fälle)
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Allgemeine Schwäche und Appetitlosigkeit
Beim intubierten Patienten
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine abdominale Distension bei einem intubierten Patienten und werden oft zuerst bemerkt:
- Sichtbare Aufblähung des Abdomens: Nimmt allmählich zu; tritt in 60-80 % der Fälle bei intubierten Patienten auf, insbesondere bei Beatmungs-assoziierten Komplikationen
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen) (30-40 % der Fälle)
- Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme oder Verweilen von Mageninhalt (20-30 % der Fälle)
- Unwohlsein oder Schmerzen im Bauchbereich (40-50 % der Fälle)
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Allgemeine Schwäche, Unruhe oder Unbehagen
Weitere Hinweise
- Die arterielle Verschlusskrankheit der viszeralen Gefäße/Schlagadern für die Eingeweide im Bauchraum (chronische Verschlusskrankheit der Intestinalarterien, chronischer Viszeralarterienverschluss) zeigt sich durch die ischämisch bedingte postprandiale Schmerzen (Schmerzen nach dem Essen durch Minderdurchblutung des Darms). Diese werden als sogenannte Angina abdominalis (Schmerz bei einer Durchblutungsstörung des Darms) bezeichnet.