Darminfarkt (Mesenterialinfarkt) – Prävention
Zur Prävention des Mesenterialinfarkts (Darminfarkt) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Fettreiche Ernährung – Begünstigt die Entwicklung von Atherosklerose und erhöht das Risiko für arterielle Verschlüsse.
- Ballaststoffarme Ernährung – Reduziert die Darmbewegung und die allgemeine Gefäßgesundheit.
- Hoher Salzkonsum – Kann Bluthochdruck fördern, ein wesentlicher Risikofaktor für Mesenterialinfarkte.
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) – Erhöht das Risiko eines Mesenterialinfarkts um das 6-Fache im Vergleich zu Nichtrauchern [1].
- Alkoholkonsum – Übermäßiger Alkoholgenuss fördert vaskuläre (gefäßbedingte) Schäden und das Risiko für Thrombosen.
- Körperliche Aktivität
- Bewegungsmangel – Fördert die Entstehung von Thrombosen und beeinträchtigt die Durchblutung.
- Übermäßige körperliche Belastung – Kann bei bestehenden vaskulären Problemen das Risiko für Infarkte erhöhen.
- Psycho-soziale Situation
- Chronischer Stress – Beeinträchtigt das Gefäßsystem und erhöht das Risiko für arterielle Verschlüsse.
- Ungünstige Schlafmuster – Reduziert die vaskuläre Regeneration und erhöht das Risiko für Gefäßerkrankungen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährungsumstellung
- Einführung einer mediterranen Ernährung mit einem hohen Anteil an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten (z. B. Olivenöl).
- Reduktion gesättigter Fette und Zucker, um die Gefäßgesundheit zu fördern.
- Verzicht auf Genussmittel
- Tabakentwöhnung zur Reduktion vaskulärer Risiken.
- Begrenzung des Alkoholkonsums auf moderate Mengen.
- Regelmäßige körperliche Aktivität
- Moderate Bewegung wie Walking oder Schwimmen zur Verbesserung der Durchblutung und Gefäßgesundheit.
- Stressmanagement
- Förderung von Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation zur Reduktion von chronischem Stress.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit bestehenden Risikofaktoren oder ersten Symptomen einer Gefäßerkrankung:
- Früherkennung und Diagnostik
- Regelmäßige Ultraschalluntersuchungen der Mesenterialgefäße bei Risikopatienten (z. B. Raucher, Diabetiker).
- Laboruntersuchungen zur Identifikation von Gerinnungsstörungen oder Entzündungsparametern.
- Medikamentöse Prävention
- Langzeiteinnahme von Thrombozytenaggregationshemmern wie Acetylsalicylsäure (ASS) zur Verhinderung von Thrombosen.
- Antihypertensiva (Blutdrucksenkungsmittel) zur Kontrolle von Bluthochdruck.
- Lebensstilintervention
- Aufklärung der Patienten über die Bedeutung von Ernährung, Bewegung und der Vermeidung von Genussmitteln.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen nach einem Mesenterialinfarkt zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern:
- Langfristige Betreuung
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch Gefäßchirurgen oder Gastroenterologen.
- Überwachung der Mesenterialgefäße mittels Bildgebung (z. B. Duplexsonographie).
- Rehabilitation
- Erstellung eines individuellen Ernährungs- und Bewegungsplans zur Stabilisierung der kardiovaskulären Gesundheit.
- Psychosoziale Betreuung zur Bewältigung der physischen und psychischen Folgen eines Darminfarkts.
- Medikamentöse Nachsorge
- Fortlaufende Therapie mit Antikoagulantien oder Thrombozytenaggregationshemmern.
- Behandlung von Begleiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Hypercholesterinämie.
Literatur
- Carter BD et al.: Smoking and Mortality – Beyond Established Causes. N Engl J Med 2015; 372:631-640, February 12, 2015, DOI: 10.1056/NEJMsa1407211