Burning-Mouth-Syndrom – Prävention

Zur Prävention des Burning-Mouth-Syndroms muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Verminderte Nahrungsaufnahme und geringe Zufuhr von Vitaminen – Eine unzureichende Versorgung mit essenziellen Nährstoffen, z. B. aufgrund von Anorexia nervosa (Magersucht), kann zu Mundwinkelrhagaden (Synonyme: Cheilitis angularis, Angulus infectiosus oris, Perlèche) und Glossitis führen.
    • Verbrennungen durch heiße Speisen und Getränke – Häufige thermische Reizungen können die Schleimhaut schädigen und Entzündungen verursachen.
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol – Alkoholmissbrauch (Alkoholabusus), insbesondere in Kombination mit Nikotinabusus, erhöht das Risiko für Mundschleimhautreizungen und entzündliche Veränderungen.
    • Tabak (Rauchen) – Chronischer Nikotinabusus führt zu unspezifischen Rötungen und Irritationen der Mundschleimhaut und erhöht das Risiko für Entzündungen und Gewebeschäden.
  • Zungenhabits
    • Wiederholte mechanische Reizungen – Gewohnheiten wie Zungenpressen oder -reiben können die Schleimhaut mechanisch reizen und zu Missempfindungen oder chronischen Veränderungen führen.

Weitere Risikofaktoren

  • Elektrogalvanische Spannungsdifferenzen – Metallische Zahnfüllungen (z. B. Amalgam) oder Prothesen können durch unterschiedliche Materialien Spannungsdifferenzen erzeugen, die die Nerven in der Mundschleimhaut reizen.
  • Schlecht sitzende oder ungepflegte Prothesen – Mechanische Reibung oder schlechte Hygiene kann zu Irritationen der Mundschleimhaut und Beschwerden führen.
  • Unverträglichkeit des Prothesenmaterials – Allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten gegenüber Materialien wie Kunststoffen oder Metallen in Zahnprothesen können Entzündungen und Missempfindungen verursachen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Professionelle Zahnreinigung (PZR) und -pflege
    Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt zur Sicherstellung einer korrekten Anpassung von Prothesen und Zahnfüllungen.
  • Materialauswahl
    Verwendung biokompatibler Materialien bei Zahnfüllungen und Prothesen, um allergische Reaktionen und Spannungsdifferenzen zu vermeiden.
  • Verbesserte Mundhygiene
    Regelmäßige Reinigung von Prothesen und sorgfältige Zahnhygiene zur Reduktion mechanischer Reizungen.
  • Verhaltensänderung bei Zungenhabits
    Bewusste Kontrolle und Reduktion schädlicher Gewohnheiten wie Zungenpressen durch Verhaltenstherapie oder physiotherapeutische Maßnahmen.

Sekundärprävention

Sekundärprävention zielt darauf ab, frühe Anzeichen des Burning-Mouth-Syndroms zu erkennen und zu behandeln, um das Fortschreiten zu verhindern:

  • Früherkennung und Intervention
    Bei ersten Symptomen wie Brennen, Trockenheit oder Schmerzen in der Mundhöhle sollten mögliche Auslöser wie schlecht sitzende Prothesen, Spannungsdifferenzen durch unterschiedliche Metalle oder allergische Reaktionen frühzeitig identifiziert und beseitigt werden.
  • Symptomatische Behandlung
    Der Einsatz von topischen Behandlungsmaßnahmen, wie schmerzlindernden Gelen oder antiseptischen Mundspülungen, kann die Beschwerden lindern und die Regeneration der Mundschleimhaut fördern.

Tertiärprävention

Tertiärprävention zielt darauf ab, chronische Beschwerden zu managen und Folgekomplikationen zu vermeiden:

  • Langfristige Zahnpflege
    Regelmäßige Kontrolle und Anpassung von Prothesen sowie der Austausch unverträglicher Materialien minimieren mechanische Reizungen und das Risiko für erneute Beschwerden.
  • Multidisziplinäre Therapieansätze
    Die Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten, Neurologen und Psychologen kann bei der Behandlung komplexer Schmerzsymptomatiken helfen und die Lebensqualität langfristig verbessern.
  • Optimierung der Mundpflege
    Die Verwendung spezieller Mundpflegeprodukte, wie feuchtigkeitsspendender Mundspülungen oder entzündungshemmender Präparate, schützt die Mundschleimhaut vor weiteren Reizungen und unterstützt deren Heilung.