Aphthe – Ursachen

Akut-solitäre Aphthen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Die genaue Pathogenese der akut-solitären Aphthen ist bislang nicht vollständig geklärt. Verschiedene Faktoren werden als mögliche Auslöser oder Verstärker der Entstehung dieser schmerzhaften Schleimhautveränderungen diskutiert:

Primäre pathophysiologische Mechanismen

  • Autoimmunreaktionen: Es wird vermutet, dass die Aphthenbildung auf eine lokale, fehlgeleitete Immunreaktion gegen Bestandteile der Mundschleimhaut zurückzuführen sein könnte.
  • Genetische Prädisposition: Studien weisen auf eine genetische Anfälligkeit hin, wobei familiäre Häufungen von Aphthen beobachtet wurden. Eine Assoziation mit bestimmten HLA-Typen könnte das Risiko erhöhen.
  • Mikrotraumen: Kleinere Verletzungen der Schleimhaut durch scharfe Nahrungsmittel, Zahnbehandlungen oder mechanische Reizungen werden als begünstigende Faktoren angesehen.

Sekundäre pathophysiologische Mechanismen

  • Infektiöse Auslöser: Virale oder bakterielle Infektionen, wie Herpesviren oder Streptokokken, könnten das Immunsystem aktivieren und die Bildung von Aphthen begünstigen.
  • Nährstoffmangel: Defizite an Eisen, Vitamin B12 oder Folsäure stehen ebenfalls im Verdacht, das Risiko für die Entwicklung von Aphthen zu erhöhen.
  • Hormonelle Einflüsse und Stress: Hormonelle Schwankungen, insbesondere bei Frauen, sowie psychischer Stress sind häufige Auslöser und könnten die Entzündungsvorgänge verstärken.

Klinische Manifestation

  • Leitsymptom: Schmerzhafte, runde oder ovale Schleimhautulzera (Geschwüre) mit einem weißen oder gelblichen Belag und rotem Rand, oft an der Innenseite der Lippen oder Wangen.
  • Begleitsymptome: Brennen und Schmerzen, die besonders beim Essen oder Sprechen intensiver werden, aber keine allgemeinen Symptome wie Fieber verursachen.

Zusammenfassung und klinische Relevanz

Die Entstehung akut-solitärer Aphthen wird von genetischen, autoimmunen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst. Trotz unklarer Ätiologie können bestimmte Risikofaktoren identifiziert und gezielt gemindert werden, um die Häufigkeit und Schwere der Aphthenbildung zu reduzieren.

Ätiologie (Ursachen)

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Auftreten nach Infektionen

Weitere Ursachen

  • Auftreten nach Verletzungen in der Mundhöhle
  • Schlecht sitzende Zahnspange oder Zahnprothese

Chronisch-rezidivierende Aphthen

Pathogenese (Krankheitsentstehung) 

Die Pathogenese der chronisch-rezidivierenden Aphthen ist komplex und nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich handelt es sich um eine immunologisch bedingte Gefäß-Schleimhaut-Reaktion, die durch verschiedene innere und äußere Faktoren getriggert oder moduliert wird. Die genauen Mechanismen bleiben unklar, doch es werden mehrere mögliche Auslöser und Modulatoren diskutiert:

Primäre pathophysiologische Mechanismen

  • Autoimmunreaktionen: Es wird vermutet, dass eine dysregulierte Immunantwort gegen körpereigene Bestandteile der Mundschleimhaut eine zentrale Rolle spielt. Dies könnte zu einer wiederkehrenden Entzündungsreaktion führen.
  • Genetische Prädisposition: Eine familiäre Häufung chronisch-rezidivierender Aphthen deutet auf eine genetische Anfälligkeit hin. Einige HLA-Typen stehen im Verdacht, das Risiko für diese Erkrankung zu erhöhen.

Sekundäre pathophysiologische Mechanismen

  • Infektiöse Trigger: Bestimmte bakterielle und virale Infektionen, wie Herpesviren oder Streptokokken, könnten das Immunsystem sensibilisieren und so die Aphthenbildung begünstigen.
  • Nährstoffmängel: Mangelzustände, insbesondere von Eisen, Vitamin B12 und Folsäure, werden als mögliche Modulationsfaktoren angesehen, die die Schleimhautintegrität beeinträchtigen und zu rezidivierenden Aphthen beitragen könnten.
  • Hormonelle und psychische Faktoren: Hormonelle Schwankungen, besonders bei Frauen, sowie Stress gelten als häufige Auslöser und Verstärker der Entzündungsprozesse.

Weitere provokative Faktoren

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Bestimmte Nahrungsmittel, wie Zitrusfrüchte oder scharfe Gewürze, können die Schleimhaut reizen und das Wiederauftreten von Aphthen fördern.
  • Zahnpasten mit Natriumlaurylsulfat: Der Inhaltsstoff Natriumlaurylsulfat, der in vielen Zahnpasten enthalten ist, steht im Verdacht, die Mundschleimhaut zu reizen und das Risiko für Aphthen zu erhöhen.

Klinische Manifestation

  • Leitsymptom: Wiederkehrende, schmerzhafte Ulzera (Geschwüre) der Mundschleimhaut, häufig mit einem charakteristischen weißen oder gelblichen Belag und entzündlichem Rand.
  • Begleitsymptome: Brennen, Schmerzen beim Essen und Sprechen. Im Gegensatz zu akuten Aphthen treten diese wiederholt auf und können teils über Jahre persistieren.

Zusammenfassung und klinische Relevanz

Die Entstehung chronisch-rezidivierender Aphthen ist durch ein komplexes Zusammenspiel genetischer, immunologischer und umweltbedingter Faktoren geprägt. Auch wenn die genaue Ursache unbekannt bleibt, lässt sich das Risiko durch Meidung bestimmter Trigger, wie Stress oder irritierende Nahrungsmittel, oft reduzieren. Die Behandlung zielt auf die Linderung der Symptome und die Minimierung der Schubfrequenz.

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung (in ca. 40 % der Fälle positiv)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Verzehr scharf gewürzter Speisen und säurehaltiger Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Tomaten
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – Vitamin B12, Folsäure, Eisen – siehe Prävention mit Mikronährstoffen
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol (insbesondere Konsum von Spirituosen)
    • Tabak (Rauchen)
  • Psycho-soziale Situation
    • Stress
  • Schlafmangel

Krankheitsbedingte Ursachen

  • HIV-Infektionen
  • Magen-Darm-Beschwerden (chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Zöliakie)
  • Nahrungsmittelallergie (z. B. auf Nüsse)
  • Neutropenie (Verminderung der neutrophilen Granulozyten im Blut; führt zur Reduktion der allgemeinen Abwehr)
  • Hormonelle Faktoren

Weitere Ursachen

  • Inhaltsstoffe der verwendeten Zahnpasta wie Natriumlaurylsulfat