Afterriss (Analfissur)
– Weitere Therapie
Allgemeine Maßnahmen
- Ursachenbehebung:
- Stuhlregulierung
- Analhygiene (postoperativ; für die Wundheilung) nach Toilettengang in folgenden Schritten:
- 4‑ bis 5‑mal pro Tag und nach jedem Stuhlgang
- grobe Säuberung mit unbehandeltem Toilettenpapier (gefärbtes Toilettenpapier enthält Farbstoffe, die möglicherweise zu einer Allergie führen können)
- sorgfältige Reinigung mit angenehm temperiertem Leitungswasser in Trinkwasserqualität für jeweils 3 bis 4 Minuten ohne Verwendung von Seife (über einem Bidet bzw. unter der Dusche; für unterwegs Verwendung von Einmalwaschlappen für Babys) Beachte: Dabei ist es erforderlich, dass die Gesäßbacken auseinandergezogen werden, damit eine ausreichende Reinigung der Region möglich wird.
- Trockentupfen/Föhnen
- Sitzbäder (erhöhen den Patientenkomfort, sollen aber keinen Einfluss auf die Heilungsrate haben)
- Normalgewicht anstreben!
Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm bzw. Programm für Untergewichtige
- BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
- Unterschreitung der BMI-Untergrenze (ab dem 19. Lebensjahr: 19; ab dem 25. Lebensjahr: 20; ab dem 35. Lebensjahr: 21; ab dem 45. Lebensjahr: 22; ab dem 55. Lebensjahr: 23; ab dem 65. Lebensjahr: 24) → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige
- BMI-Rechner – ermitteln Sie unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren
- Mechanische Sphinkterdilatation – zur Fissurabheilung (Dehung → Aufreißen des Geschwürs und infolgedessen Gewebeneubildung)
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Nach konservativer Therapie bzw. operativer Therapie Kontrolluntersuchung nach 3 bis 6 Monaten.
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
- ballaststoff- und faserreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse), ggf. auch Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Probiotika; Flohsamenschalen)
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Stuhlregulierung durch ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Trinkmenge (s. u.)
- Reduktion der Fettzufuhr bei fettreicher Ernährungsweise
- Bei Obstipation (Verstopfung) helfen Quellmittel (z. B. Indischer Flohsamenschalen) oder Laxantien wie Macrogol oder Lactose-Sirup.
- Bei Diarrhoe (Durchfall) helfen Quellmittel (z. B. Indischer Flohsamenschalen) Antidiarrhoika, wenn keine kausale Therapie zur Verfügung steht.
- Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (mindestens 1,5 l/Tag), wenn keine anderen Erkrankungen dagegen sprechen.
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
- Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
Autoren:
Dr. med. Werner G. Gehring
Letzte Aktualisierung: 20.09.2024