Safer Sex schützt vor Syphilis
Kleine schmerzlose Verhärtungen, die in ein Geschwür übergehen (Ulcus durum) und durch das Bakterium Treponema pallidum hervorgerufen werden, stehen am Anfang der Syphilis (Lues). Sie können z. B. am Penis, in der Scheide, perianal (" um den Anus herum"), im Anus oder im Mund auftreten und werden häufig übersehen oder mit einer anderen Krankheit wie Herpes genitalis oder Ulcus molle verwechselt. Sie werden begleitet von Schwellungen der Lymphknoten.
Übertragung
Über kleinste Verletzungen der Haut und Schleimhaut beim ungeschützten Vaginal-Anal-Oralverkehr und den entsprechenden Variationen sowie mit Sexspielzeugen. Besonders gefährdet ist der gemeinsame Gebrauch von benutzten Spritzen beim Drogenkonsum und häufig wechselnde Geschlechtspartner. Bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM; men who have sex with men), ist die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) etwa 15-mal höher als bei anderen Männern [1].
Schutzmaßnahmen
- Kondome bzw. Femidome
- Lecktücher
- Gemeinsame Benutzung von Sexspielzeug vermeiden
- Kondom, Femidom, Lecktuch vor dem Wechsel zu einer anderen Körperöffnung wechseln
- Bei einer Erkrankung sollte man so lange auf Sex verzichten, bis die Therapie beendet ist. Partner sollten sich auf Syphilis untersuchen lassen. Bei häufig wechselnden Partnern sollte man prophylaktisch einmal im Jahr eine Diagnostik durchführen. HIV-Kranke haben häufig einen schwereren Krankheitsverlauf als andere Personen. Auch sind die Diagnostik und der Therapieerfolg manchmal falsch positiv, obwohl noch eine Infektion vorliegt.
Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring
Literatur
- Tsuboi M et al.: Prevalence of syphilis among men who have sex with men: a global systematic review and meta-analysis from 2000-20. Lancet Glob Health. 2021 Aug;9(8):e1110-e1118. doi: 10.1016/S2214-109X(21)00221-7.
- Syphilis: www.aidshilfe.de/syphilis