Safer Sex schützt vor Herpesviren
Herpesviren sind weit verbreitet. Der Herpes simplex-Virus Typ-1 (HSV-1) kommt am häufigsten vor, vorwiegend als Lippenherpes (Herpes labialis), aber auch an anderen Hautstellen, z. B. Schenkel, Gesäß, Gesicht, Augen, Oberkörper oder Genitale. HSV-1 tritt schon in der Jugend auf. Im Erwachsenenalter sind etwa 90 % der Bevölkerung infiziert. Der Herpes simplex-Virustyp-2 (HSV-2) (Herpes genitalis) ist seltener. Die Durchseuchung beginnt in der Pubertät. Im Erwachsenenalter sind etwa 10-30 % der Bevölkerung infiziert.
Übertragung
Beide Virustypen können durch Berührung der Bläschen oder der Geschwüre, beim Küssen, beim Sex, durch Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten – nur HSV-1), durch gemeinsames Nutzen von Gläsern und Besteck, Sexspielzeug, durch Hände sowie bei der Geburt übertragen werden. Durch oral-anal-genitale Sexualpraktiken treten beide Typen sowohl im Genital- und Analbereich als auch an den Lippen und dem Mund auf. Der Schleimhautbefall, z. B. im Mund, der Vagina (Scheide) und dem Enddarm, kann symptomlos sein.
Das Risiko eine HIV-Infektion zu akquirieren, ist bei einem Herpes der Vagina, der Schamlippen, der Eichel, der Vorhaut, des Darmes und des Mundes erhöht. Bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem, z. B. im Rahmen einer fortgeschrittenen HIV-Infektion, kann es zu Rezidiven und besonders schweren Verläufen kommen.
Schutzmaßnahmen
- Kondome bzw. Femidome (Kondome für die Frau)
- Lecktücher
Einen sicheren Schutz gibt es nicht, weil die Viren durch Berührung mit den Fingern, auch eigener Infektionsherde, z. B. in die Augen oder das Genitale und bei jeglicher Intimität mit einem Partner oder Sexspielzeug übertragen werden können. Berührungsvermeidung, Händewaschen, Reinigung von Sexspielzeug, Wechsel von Kondomen/Femidomen oder Lecktüchern sowie beim Wechsel zu einer anderen Sexualregion sind präventiv wichtig.
Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring
Literatur
- Herpes: www.aidshilfe.de/herpes