Safer Sex schützt vor HPV (Humane Papillomviren)

Es gibt weit über 100 verschiedene HPV-Typen, von denen

  • einige Feigwarzen im Genitale, im Bereich des Anus und des Mastdarmes, seltener auch im Mund erzeugen.
  • andere verantwortlich für verschiedene Krebsarten sind, z. B. Cervix-, Anal- und Pharynxkarzinom (Gebärmutterhals-, Anal- und Rachenkrebs).

Übertragung

  • Vaginal-Anal-Oralverkehr (Verkehr per Scheide, Anus oder Mund)

HPV-Subtypen, die Feigwarzen (Condylomata acuminata) induzieren:

  • HPV-Subtyp 6 (verantwortlich für etwa 2/3 der Erkrankungen)
  • HPV-Subtyp 11 (verantwortlich für 1/3 der Erkrankungen)

Sehr selten sind andere Subtypen, z. B. 42, 43, 44 für Condylomata acuminata verantwortlich. Die blumenkohlartigen Condylome treten bevorzugt auf:

  • im weiblichen Genitale (Schamlippen, Vagina) und am Damm.
  • beim Mann in der Umschlagfalte der Penisvorhaut.
  • bei beiden Geschlechtern perianal ("um den Anus herum") und im Anus selten im Mund.

Übertragung der Condylome: Am häufigsten werden Condylome über Geschlechtsverkehr, seltener durch Schmierinfektionen, z. B. Handtücher oder intensiven Körperkontakt, übertragen. Minimale Haut- oder Schleimhautläsionen reichen aus, um das Virus in den Körper einbringen zu können.

HPV-Subtypen, die Krebs induzieren können:

  • Cervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) fast 100 % der Krebserkrankungen
    • HPV-Subtyp 16 (verantwortlich bei etwa 50 % der Krebserkrankungen)
    • HPV-Subtyp 18 (verantwortlich bei etwa 20 % der Krebserkrankungen
    • verschiedene andere Subtypen, z. B. 31, 33, 36, 39, u. a. (verantwortlich für etwa 30 % der Krebserkrankungen)
  • Analkrebs etwa 90 %
  • Penis-, Vulva-, Vaginalkarzinom (Scheidenkarzinom) etwa 40 %
  • Oropharynxkarzinom (Mund- und Rachenraum-Krebs) etwa 30 %

Durch HPV vireninduzierte Anal-, Vulva-, Vaginal-, Oropharynxkarzinome (Mund- und Rachenkrebs) sind sehr selten (etwa eine Erkrankung auf 100.000 Personen pro Jahr).

HIV-positive Personen sind im Gegensatz zu HIV-negativen Personen

  • sehr viel häufiger mit HPV-Viren infiziert.
  • etwa sechsmal häufiger von analen HPV-Infektionen betroffen (unabhängig vom Geschlecht und Sexualpraktiken).
  • und haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Cervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) und Analkarzinom

Schutzmaßnahmen

Condylome und/oder Karzinome

  • Impfung: Es ist der beste Schutz und kommt für Frauen und Männer infrage, bevorzugt zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr, wenn meist noch kein sexueller Kontakt stattgefunden hat. Aber auch später ist eine Impfung sinnvoll. Die Impfstoffe sind so ausgelegt, dass sie sowohl vor Condylom- als auch vor Karzinom-induzierenden Viren schützen.
  • Vorsorge: Die regelmäßige Vorsorge bei Frauen und der HPV-Test schützen sicher vor einer Karzinom-induzierenden Wirkung, da die Entwicklung von der Infektion bis zum Karzinom mehr als 10 Jahre beansprucht und durch Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig erkannt wird.
  • Sexualität:
    • Condylome: Kondome, Femidome, Lecktücher sind ein gewisser Schutz. Allerdings können, wie oben erwähnt, die Viren schon bei intensivem Körperkontakt und Schmierinfektion über Hände oder Gegenstände, z. B. Sexspielzeuge, übertragen werden.
    • Karzinom-induzierende Viren: Kondome, Femidome, Lecktücher

Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring

Literatur

  1. Feigwarzen/HPV: www.aidshilfe.de/feigwarzen-hpv#das-wichtigste-über-hpv-und-feigwarzen