Safer Sex schützt vor Chlamydien
Die bakteriellen Chlamydieninfektionen (Chlamydia trachomatis) sind die weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Wenn überhaupt treten nur leichte Symptome auf. Deshalb werden viele Infektionen nicht erkannt und behandelt. Es entstehen Entzündungen der Urethra (Harnröhre), des Genitales der Frau (Cervicitis/Gebärmutterhalsentzündung, Endometritis/Gebärmutterschleimhautentzündung, Adnexitis/Eierstockentzündung) und des Mannes (Prostatitis/Prostataentzündung, Orchitis/Hodenentzündung und Epididymitis/Nebenhodenentzündung), des Rektums (Enddarm) und des Oropharynx (Mund-Rachenraum). Die Entzündungen der Tuben (Eileitern) führen häufig zu Sterilität/Infertilität (Unfruchtbarkeit). Selten scheint die Entzündung der Prostata, des Hodens bzw. des Nebenhodens auch die Fertilität (Fruchtbarkeit) des Mannes zu beeinträchtigen.
Während der Schwangerschaft können Chlamydieninfektionen zu Frühgeburten führen. Während der Geburt kann das Neugeborene infiziert werden.
Übertragung
Die Übertragung erfolgt über infizierte Schleimhäute oder Körperflüssigkeiten, d. h. über Vaginal-Anal-Oralverkehr, oral-analem Sex, über Finger und Hände beim gegenseitigen Masturbieren oder über Sexspielzeug.
Schutzmaßnahmen
- Kondome bzw. Femidome
- Lecktücher
- Gemeinsame Benutzung von Sexspielzeug vermeiden
- Kondom, Femidom, Lecktuch vor dem Wechsel zu einer anderen Körperöffnung wechseln
Wegen des hohen Ansteckungsrisiko sollte auf Sex verzichtet werden, bis die Therapie abgeschlossen ist. Das Risiko eine HIV-Infektion zu akquirieren oder diese zu übertragen ist wegen der entzündeten Schleimhäute erhöht. Bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM; men who have sex with men), beträgt die Infektionshäufigkeit etwa 10 % [1].
Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring
Literatur
- Robert Koch Institut (RKI): Chlamydia trachomatis Untersuchungen bei Männern. Epidemiologisches Bulletin. 22. September 2014 / Nr. 38, 373-380
- Chlamydien: www.aidshilfe.de/chlamydien