Sodbrennen (Pyrosis) – Einleitung

Sodbrennen ist das brennende Gefühl in der Magengegend, welches durch den Reflux (Rückfluss) von Magensaft in den Ösophagus (Speiseröhre) entsteht.

Synonyme und ICD-10: Heart burn; Magenbrennen; Pyrosis (Sodbrennen); Sodbrennen; ICD-10-GM R12: Sodbrennen

Ursachen

  • Ernährung: Fettreiche, scharfe oder säurehaltige Speisen, Alkohol, Koffein
  • Lebensstil: Rauchen, Übergewicht, Stress, späte Mahlzeiten
  • Medikamente: Bestimmte Schmerzmittel, Blutdruckmedikamente, Antidepressiva
  • Körperliche Bedingungen: Schwangerschaft, Hiatushernie, gastroösophageale Refluxkrankheit (GÖRK)

Differentialdiagnosen

  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD): Chronischer Reflux, der zu Entzündungen und anderen Komplikationen führen kann.
  • Gastritis: Entzündung der Magenschleimhaut
  • Ulcus ventriculi (Magengeschwüre): Offene Wunden in der Magenschleimhaut
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt): Sodbrennen kann manchmal mit den Symptomen eines Herzinfarkts verwechselt werden.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.

Häufigkeitsgipfel: Das Symptom tritt häufiger ab einem Alter von 50 Jahren auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): In den westlichen Industrieländern liegt die Prävalenz bei 30 % der Bevölkerung. Der % der Bevölkerung (in den westlichen Industrieländern). Der Durchschnittsbürger klagt wenigstens einmal pro Halbjahr bzw. Jahr über Sodbrennen.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Gelegentlich auftretendes Sodbrennen, das spontan wieder verschwindet, ist in der Regel harmlos.
  • Häufiges Sodbrennen (mindestens einmal wöchentlich) sollte ärztlich abgeklärt werden, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.
  • Anhaltendes Sodbrennen kann die Speiseröhre dauerhaft schädigen und zu einer Refluxösophagitis (Speiseröhrenentzündung) führen.

Prognose

  • Bei gelegentlichem Auftreten ist die Prognose gut, wenn die auslösenden Faktoren vermieden werden.
  • Chronisches oder häufiges Sodbrennen erfordert eine medizinische Behandlung zur Verhinderung von Komplikationen.
  • Langfristige Schädigungen der Speiseröhre können zu Strikturen (hochgradige Einengung), Barrett-Ösophagus (Krankheit, bei der die Schleimhaut der Speiseröhre betroffen ist) oder sogar Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs) führen.

Beachte: Es muss zwischen Refluxbeschwerden und Refluxkrankheit unterschieden werden. Die Diagnose gastroösophageale Refluxkrankheit (GÖRK) (Synonyme: Gastro-oesophageal reflux disease (GORD); Gastroesophageal Reflux Disease (GERD)) kann nicht allein auf Grundlage von Symptomen gestellt werden.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Gastroösophageale Refluxkrankheit. (AWMF-Registernummer: 021-013), Mai 2014 Langfassung
  2. Katz P.O. et al.: ACG Clinical Guideline for the Diagnosis and Management of Gastroesophageal Reflux Disease. The American Journal of Gastroenterology; January 2022. doi: 10.14309/ajg.0000000000001538