Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes mellitus) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes) hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Schwangerschaftsdiabetes und werden oft zuerst bemerkt:

  • Fetale Makrosomie: Großwuchs des ungeborenen Kindes (Gewicht über der Norm), was bei etwa 15-45 % der Frauen mit Gestationsdiabetes auftritt
  • Glukosurie: Vermehrte Ausscheidung von Glucose (Traubenzucker) im Urin, die in der Schwangerschaft durch erhöhte Blutzuckerwerte verursacht wird
  • Übermäßige Gewichtszunahme: Ein überdurchschnittlich schneller oder starker Anstieg des Körpergewichts während der Schwangerschaft
  • Polyhydramnion: Übermäßige Vermehrung des Fruchtwassers, was oft mit einem Gestationsdiabetes einhergeht

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild des Schwangerschaftsdiabetes:

  • Früherer Gestationsdiabetes: Frauen, die bereits in einer vorherigen Schwangerschaft an Gestationsdiabetes gelitten haben, haben ein erhöhtes Risiko für eine erneute Erkrankung, bei etwa 40-60 % der Fälle.
  • Neigung zu Aborten: Frauen mit Gestationsdiabetes haben ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, was bei etwa 15-25 % der Frauen auftritt.
  • Geburt eines Kindes ≥ 4.500 g: Frauen, die zuvor ein Kind mit einem Gewicht von 4.500 g oder mehr zur Welt gebracht haben, haben ein erhöhtes Risiko für Gestationsdiabetes, was bei etwa 10-15 % der Frauen beobachtet wird.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Geburt eines Kindes mit schweren Fehlbildungen: Dies kann ein Hinweis auf eine gestörte Blutzuckerkontrolle während der Schwangerschaft sein, betrifft etwa 5-10 % der betroffenen Frauen.
  • Passagere Glukoseintoleranz in der Anamnese: Frauen, bei denen bereits eine vorübergehende Glukoseintoleranz diagnostiziert wurde, haben ein erhöhtes Risiko für Gestationsdiabetes.

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Diabetes mellitus bei Familienangehörigen ersten Grades: Ein familiäres Risiko für Diabetes kann die Wahrscheinlichkeit eines Gestationsdiabetes erhöhen.
  • Übergewicht bzw. Adipositas: Frauen mit einem BMI > 30 haben ein erhöhtes Risiko für Gestationsdiabetes, was bei etwa 20-30 % der Frauen auftritt.
  • Erkrankungen, die zur Insulinresistenz führen können (z. B. PCO-Syndrom): Frauen mit Insulinresistenz oder dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom) haben ein erhöhtes Risiko für Gestationsdiabetes.
  • Medikamente, die den Glukosestoffwechsel beeinflussen: Bestimmte Medikamente wie Kortikosteroide können das Risiko erhöhen.
  • Ethnische Zugehörigkeit: Frauen afrikanischer, mittelamerikanischer, asiatischer oder südasiatischer Herkunft haben ein erhöhtes Risiko für Gestationsdiabetes.