Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes mellitus) – Anamnese
Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik des Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes) dar.
Familienanamnese
- Gibt es in Ihrer Familie häufig Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)?
- Gibt es in Ihrer Familie Erbkrankheiten?
Soziale Anamnese
- Stammen Sie aus einer der folgenden ethnischen Gruppen: Afrika, Mittelamerika, mittlerer Osten, Ost-/Südasien?
Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)
- Haben Sie in der Schwangerschaft übermäßig an Gewicht zugenommen?
Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese
- Sind Sie übergewichtig? Geben Sie uns bitte Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese
- Vorerkrankungen (Glukosetoleranzstörung, Adipositas; PCO-Syndrom)
- Operationen
- Allergien
- Schwangerschaften/Geburten
Medikamentenanamnese
- Antipsychotika (Quetiapin, Olanzapin) – Fortsetzung einer Behandlung mit Quetiapin oder Olanzapin während der Schwangerschaft könnte das Risiko auf einen Gestationsdiabetes erhöhen: Quetiapin stieg die Häufigkeit von 4,1 auf 7,1 %, bei Olanzapin von 4,7 auf 12,0 %; relative Zunahme des Risikos auf einen Gestationsdiabetes um 28 % für Quetiapin und um 61 % für Olanzapin [1]
- Hormone
- Glucocorticoide
- Weitere Medikamente, die auf den Glucosestoffwechsel einwirken.
Literatur
- Park Y et al.: Continuation of Atypical Antipsychotic Medication During Early Pregnancy and the Risk of Gestational Diabetes. American Journal of Psychiatry Published online: May 07, 2018 https://doi.org/10.1176/appi.ajp.2018.17040393