Eiweiß in der Stillphase

Während der Stillzeit ist eine adäquate Proteinzufuhr essenziell, um die Synthese von Milchproteinen sicherzustellen und die Gesundheit der Mutter zu erhalten. Aktuelle Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und anderer Fachgesellschaften legen nahe, dass der Proteinbedarf während der Stillzeit bei etwa 1,3 g pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag liegt.

Beispielrechnung:

  • Bei einer Frau mit einem Körpergewicht von 70 kg entspricht dies einer täglichen Proteinzufuhr von etwa 91 g.

Diese Proteinzufuhr ist notwendig, um die Milchproduktion aufrechtzuerhalten und den erhöhten Bedarf während der Laktation zu decken. Eine unzureichende Proteinzufuhr kann dazu führen, dass körpereigene Proteinreserven der Mutter mobilisiert werden, was langfristig zu Mangelzuständen führen kann.

Es ist wichtig zu betonen, dass eine erhöhte Proteinzufuhr über die empfohlenen Mengen hinaus nicht zu einem höheren Proteingehalt der Muttermilch führt. Der Proteingehalt der Muttermilch wird hauptsächlich hormonell reguliert und passt sich nicht direkt an die Proteinzufuhr der Mutter an.

Qualität der Proteinquellen:

  • Tierische Proteine (z. B. Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte) haben eine hohe biologische Wertigkeit, da sie alle essenziellen Aminosäuren in einem für den menschlichen Körper günstigen Verhältnis enthalten.
  • Pflanzliche Proteine (z. B. Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse) können durch geschickte Kombinationen (z. B. Bohnen mit Reis, Vollkornbrot mit Käse) ebenfalls eine hohe biologische Wertigkeit erreichen.

Eine ausgewogene Ernährung, die sowohl tierische als auch pflanzliche Proteinquellen umfasst, kann dazu beitragen, den Proteinbedarf während der Stillzeit

Literatur

  1. Biesalski HK, Grimm P, Nowitzki-Grimm S: Taschenatlas Ernährung. 8. Auflage, Thieme Verlag, 2020.
  2. Zyriax BC (Hrsg.): Fachbuch Schwangerschaft und Stillzeit: Ernährung, Lebensstil, Prävention. Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2023