Brustdrüsenentzündung (Mastitis) – Operative Therapie
Therapeutisches bzw. diagnostisches Vorgehen in Abhängigkeit vom klinischen Befund:
- Abszess (abgekapselte Eiteransammlung) → Abszesspunktion, Kultur, Antibiose (Antibiotikagabe)
- Unklare Raumforderung bzw. fehlende Besserung trotz kalkulierter Antibiose → Biopsie (Stanzbiopsie; Gewinnung eines Gewebezylinders aus krankheitsverdächtigen Körperregionen zum Zweck einer histologischen (feingeweblichen) Untersuchung)
1. Ordnung
- Inzision (Einschneiden) und Gegeninzision mit Einlegen einer Lasche – wird durchgeführt, wenn sich ein Abszess gebildet hat
- ggf. auch mammasonographisch geführte Abszesspunktion; Kontraindikationen: Verdacht auf inflammatorisches Mammakarzinom/Brustkrebs; stark akzeptierte Abszesse (relative Kontraindikationen)
Vorteile der Mammasonographie (Brustultraschall) geführten Abszesspunktion:
- ambulant durchführbar, somit kann Stillen weiter im häuslichen Umfeld erfolgen
- geringe Invasivität (keine Allgemeinanästhesie erforderlich; intravenöse antibiotische Behandlung ist ebenfalls verzichtbar)
- geringe Schmerzhaftigkeit (geringer Bedarf an Analgetika/Schmerzmittel)
- geringe Therapieversager- und Rezidivraten (< 5 %)
- Stillen bleibt auch in Folgeschwangerschaften unbeeinflusst.