Brustdrüsenentzündung (Mastitis) – Medikamentöse Therapie
Therapieziele
- Beseitigung der Erreger bzw. der Beschwerden
- Vermeidung von Komplikationen
Therapieempfehlungen
- Mastitis puerperalis (Brustdrüsenentzündung im Wochenbett)
- Entleeren („Leertrinken“) der Brust bzw. Ausstreichen der Milch sowie im Anfangsstadium Kühlen der Brust (kühlende Umschläge)
Beachte: Abstillen ist nicht regelmäßig erforderlich! (Prolaktinhemmer ist kein Routinetherapeutikum bei einer Mastitis puerperalis) - Analgetika ("Schmerzmittel"): Paracetamol oder Ibuprofen
- Ggf. Antibiose (Antibiotikatherapie): β-Laktamase-resistente Penicilline oder Cephalosporine der ersten und zweiten Generation; bei Penicillinallergie sind Makrolid-Antibiotika indiziert.
Beachte:- Nicht zu "früher" Zeitpunkt der Antibiotikaverordnung, da dieses mit dem Risiko der Mikroabszessbildung einhergeht; auch nicht zu späte Antibiotikatherapie wg. Gefahr des Fortschreitens der Inflammation (Entzündung) hin zur Abszedierung (Abszessbildung/Bildung einer Eiterhöhle: s. nachfolgende Ausführungen)
- Falls nach 48 bis 42 Stunden unter Antibiotikatherapie keine Besserung eintritt, ist eine Sonographie zum Ausschluss einer Abszessbildung erforderlich.
- Entleeren („Leertrinken“) der Brust bzw. Ausstreichen der Milch sowie im Anfangsstadium Kühlen der Brust (kühlende Umschläge)
- Mastitis non-puerperalis (Brustdrüsenentzündung außerhalb einer Schwangerschaft oder des Wochenbettes)
- Antibiose (Antibiotikatherapie): Lincosamide (Medikament der 1. Wahl), Therapiedauer 7-10 Tage
- Ggf. Prolaktinhemmer
- Abakterielle Mastitis (nichtbakterielle Mastitis)
- Granulomatöse Mastitis (GM): Glucocorticoid-Therapie
- Plasmazellmastitis (chronische Brustdrüsenentzündung, bei der sogenannte Plasmazellen vorherrschend sind): Glucocorticoid-Therapie
- Abszessbildung (Ausbildung einer Eiterhöhle):
- Ggf. Wärmeapplikation, um den Prozess der entzündliche Gewebeverflüssigung zu unterstützen,
- Abszessdrainage, alternativ chirurgische Inzision und Gegeninzision
- Antibiotika
- ggf. Analgetika
- Siehe auch unter "Weitere Therapie".
Weitere Hinweise
- Bei Mastitiden außerhalb des Wochenbettes (Mastitis non puerperalis) empfiehlt sich eine große Zurückhaltung vor einer sofortigen invasiven Maßnahmen. Nach Abheilung der Mastitis sollte aber ein Malignom (Brustkrebs) ausgeschlossen werden!