Schulterschmerzen (Omalgie) – Weitere Therapie

Die Art der Therapie richtet sich nach der Ursache und muss stadiengerecht durchgeführt werden.

Allgemeine Maßnahmen

  • Ggf. in der Akutphase Ruhigstellung in einer Schulterbandage
    Für zu Hause ist kühlen zu empfehlen.
  • Nicht in eine Schonhaltung verfallen  sondern aktiv werden.

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Analgetika (Schmerzmittel) – s. u. "Medikamentöse Therapie"
  • Ggf. Punktion des Schultergelenkes (zur Entlastung) bzw. zur Installation von Lokalanästhetika (Schmerzmittel zur örtlichen Betäubung) und/oder steroidalen Antiphlogistika (Cortison)

Operative Therapie

  • Bei unzureichender konservativer therapeutischer Beeinflussbarkeit: operative Therapie in Abhängigkeit von der Art der Erkrankung

Beachte: Gemäß einer Studie haben Schulterblatt-Operationen (Schulterblatt-Erweiterung; engl. arthroscopic sub-acromial decompression) wg. subakromialen Schulterschmerzen (engl. subacromial shoulder pain, CSAW) keinen klinisch bedeutenden Vorteil gegenüber dem Verzicht auf eine Behandlung [2].
Fazit: Erst nach Monaten erfolgloser konservativer Therapie ist in solchen Fällen eine Operation zu diskutieren.

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Ernährung reich an:
      • Vitaminen (Vitamin D (Calciferole))
      • Omega-3-Fettsäuren (Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) – wenigstens ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische wie Lachs, Hering, Makrele)
      • Sekundären Pflanzenstoffen (Curcumin, Bromelain aus Ananas-Extrakt)
      • Weiteren Vitalstoffen (Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat, Kollagene)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns. 

Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)

  • Balneologische Therapie:
    • Krypotherapie (Kältetherapie) in der Akutphase
    • Wärmetherapie in bei chronischen Beschwerden
  • Krankengymnastik bzw. Physiotherapie  (zur Prophylaxe einer Schultersteife)
  • Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) – bei degenerativen Erkrankungen des Skelettsystems
  • Stoßwellentherapie – bei Tendinosis calcarea ("Kalkschulter") der Rotatorenmanschette

Komplementäre Behandlungsmethoden

  • Akupunktur – zur Schmerztherapie
  • Manuelle Triggerpunkttherapie (manuelle Kompression des/der Triggerpunktes/e; ähnlich einer Deep-stroking-Massage) – bei myofaszialen Schulterschmerzen [1]

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Literatur

  1. Sohns S et al.: Manuelle Triggerpunkttherapie bei Schulterschmerzen. Der Schmerz, Ausgabe 6/2016
  2. Beard DJ et al.: Arthroscopic subacromial decompression for subacromial shoulder pain (CSAW): a multicentre, pragmatic, parallel group, placebo-controlled, three-group, randomised surgical trial. The Lancet Published: 20 November 2017 doi: http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(17)32457-1