Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) – Prävention
Zur Prävention der primären und sekundären Dysmenorrhoen (Regelschmerzen) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Primäre Dysmenorrhoe
Primäre Dysmenorrhoe ist gekennzeichnet durch schmerzhafte Regelblutungen ohne erkennbare organische Ursachen.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Mikronährstoffmangel – Unzureichende Versorgung mit Magnesium und Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) kann die Muskelkrämpfe in der Gebärmutter verstärken.
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) – Beeinträchtigt die Durchblutung und kann die Schmerzen verstärken.
- Übermäßiger Koffeinkonsum – Kann Muskelverspannungen fördern und die Schmerzempfindlichkeit erhöhen.
- Körperliche Aktivität
- Bewegungsmangel – Verminderte körperliche Aktivität kann die Durchblutung und Muskelentspannung beeinträchtigen.
- Psycho-soziale Situation
- Psychische Konflikte – Stress und emotionale Belastungen können die Schmerzempfindlichkeit erhöhen und die Symptomatik verstärken.
Sekundäre Dysmenorrhoe
Sekundäre Dysmenorrhoe ist mit organischen Ursachen wie Endometriose, Myomen oder chronischen Entzündungen verbunden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Mikronährstoffmangel – Eine unausgewogene Ernährung kann die Wundheilung und Entzündungshemmung beeinträchtigen.
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) – Führt zu einer schlechteren Heilung und verstärkt Entzündungsprozesse.
- Psycho-soziale Situation
- Psychische Konflikte – Unerfüllter Kinderwunsch oder partnerschaftliche Probleme können den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährung
- Ausgewogene Ernährung – Eine Ernährung reich an Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure), Magnesium und antioxidativen Vitaminen wie Vitamin E und C kann entzündungshemmend wirken und die Schmerzen lindern.
- Reduktion von Transfetten – Unterstützt die hormonelle Balance und reduziert die Schmerzempfindlichkeit.
- Körperliche Aktivität
- Moderate Bewegung – Regelmäßige körperliche Aktivität wie Yoga oder Pilates kann die Durchblutung fördern und Krämpfe lindern.
- Entspannungstechniken
- Stressreduktion – Entspannungstechniken wie Meditation oder progressive Muskelentspannung können die Schmerzschwelle erhöhen.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, durch frühzeitige Diagnostik und gezielte Maßnahmen das Fortschreiten der Dysmenorrhoe zu verhindern.
- Früherkennung und Diagnostik
- Gynäkologische Untersuchung bei wiederkehrenden oder stark zunehmenden Schmerzen.
- Sonographische Abklärung bei Verdacht auf Endometriose (Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter) oder Myome (gutartige Muskelknoten in der Gebärmutter).
- Hormonelle Therapie
- Anwendung von oralen Kontrazeptiva (hormonelle Verhütungsmittel) zur Zyklusregulation und Schmerzreduktion.
- Progesterontherapie bei Endometriose.
- Individuelle Beratung
- Aufklärung über die Bedeutung eines gesunden Lebensstils für die Schmerzreduktion.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die Langzeitbetreuung und Vermeidung von Komplikationen.
- Langzeittherapie
- Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Therapie bei Endometriose oder Myomen.
- Schmerzmanagement mit NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika) bei Bedarf.
- Lebensstilinterventionen
- Förderung eines gesunden Lebensstils durch ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung.
- Integration von Stressbewältigungsstrategien.
- Psychosoziale Unterstützung
- Psychologische Begleitung bei chronischer Dysmenorrhoe oder erheblicher emotionaler Belastung.