Gliederschmerzen – Einleitung
Gliederschmerzen sind ein unspezifisches Symptom, das Schmerzen in den Muskeln, Gelenken und/oder Knochen der Extremitäten beschreibt. Sie können sowohl akut als auch chronisch auftreten und sind oft mit einer Vielzahl von Erkrankungen assoziiert, ohne dass sie allein Rückschlüsse auf die genaue Ursache oder Lokalisation der Erkrankung zulassen.
Synonyme und ICD-10: Extremitätenschmerzen; ICD-10-GM M60-M79 Krankheiten der Weichteilgewebe; M70-M79 Sonstige Krankheiten des Weichteilgewebes; M79.- Sonstige Krankheiten des Weichteilgewebes, anderenorts nicht klassifiziert; M79.6- Schmerzen in den Extremitäten
Formen der Erkrankung
Gliederschmerzen können in folgende Kategorien unterteilt werden:
- Akute Gliederschmerzen: Tritt plötzlich auf, oft im Zusammenhang mit infektiösen oder entzündlichen Prozessen.
- Chronische Gliederschmerzen: Bestehen über einen längeren Zeitraum und können auf chronische Erkrankungen wie rheumatische Erkrankungen oder degenerative Gelenkerkrankungen hinweisen.
Ursachen
Die Ursachen von Gliederschmerzen sind vielfältig und können in folgende Hauptkategorien eingeteilt werden:
- Infektionen: Häufige Ursachen sind virale Infektionen wie Influenza (Grippe), COVID-19 oder das Epstein-Barr-Virus sowie bakterielle Infektionen wie Streptokokken- oder Borrelieninfektionen.
- Rheumatische Erkrankungen: Krankheiten wie Rheumatoide Arthritis oder Lupus erythematodes können zu chronischen Gliederschmerzen führen.
- Degenerative Erkrankungen: Arthrose oder Bandscheibendegenerationen können zu chronischen Schmerzen in den Extremitäten führen.
- Traumatische Ursachen: Sportverletzungen, Prellungen oder Frakturen sind ebenfalls häufige Ursachen für Gliederschmerzen.
Differentialdiagnosen
Bei Gliederschmerzen müssen zahlreiche Differentialdiagnosen in Betracht gezogen werden:
- Infektionen: Influenza (Grippe), Mononukleose, Borreliose, COVID-19.
- Rheumatologische Erkrankungen: Rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes, Polymyalgia rheumatica.
- Degenerative Erkrankungen: Arthrose, Bandscheibenvorfälle.
- Systemische Erkrankungen: Fibromyalgie (chronisches Schmerzsyndrom), Polymyositis. (entzündliche Erkrankung der Skelettmuskel)
Epidemiologie
Geschlechterverhältnis: Abhängig von der Ursache, z. B. treten rheumatologische Erkrankungen häufiger bei Frauen auf.
Häufigkeitsgipfel: Variiert je nach Ursache, Infektionen treten häufiger in den Wintermonaten auf, während degenerative Erkrankungen im höheren Alter häufiger sind.
Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): Prävalenzdaten variieren stark in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Ursache; z. B. ist die Prävalenz der Rheumatoiden Arthritis in der erwachsenen Bevölkerung etwa 1 %.
Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen): Je nach Ursache unterschiedlich; infektiöse Ursachen können saisonale Häufungen aufweisen.
Verlauf und Prognose
Verlauf
- Akute Gliederschmerzen: Entwickeln sich in der Regel im Rahmen von Infektionen oder akuten Verletzungen und klingen nach Behandlung der zugrunde liegenden Ursache ab.
- Chronische Gliederschmerzen: Entwickeln sich über Monate oder Jahre und erfordern eine differenzierte Diagnostik zur Feststellung der zugrunde liegenden Erkrankung.
Prognose
- Die Prognose von Gliederschmerzen richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Infektionsbedingte Gliederschmerzen haben in der Regel eine gute Prognose und klingen nach Behandlung ab. Chronische Gliederschmerzen, insbesondere bei rheumatischen oder degenerativen Erkrankungen, können lang anhaltend sein und erfordern eine kontinuierliche Therapie und Symptomkontrolle.