Müdigkeit – Differentialdiagnosen
Augen und Augenanhangsgebilde (H00-H59)
- Blepharitis (Lidrandentzündung) – kann durch Augenreizungen den Schlaf beeinträchtigen und so zur Müdigkeit führen.
- Strabismus (Schielen)
Atmungssystem (J00-J99)
- Allergische Rhinitis (Heuschnupfen), chronische – behinderte Nasenatmung kann zu gestörtem Schlaf und Tagesmüdigkeit führen
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (Synonyme: Atemwegobstruktion; COAD; COLD; COPD; chronic obstructive lung disease; chronic obstructive pulmonary disease) – es besteht eine progrediente, nicht vollständig reversible Obstruktion (Verengung) der Atemwege
- Virale Atemwegserkrankungen, nicht näher bezeichnet
Blut, blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)
- Anämien
- Aplastische Anämie – Ausfall der Blutbildung, deren Ursache in den meisten Fällen ungeklärt bleibt
- Blutungsanämie, akute – durch Blutungen, vor allem genital oder gastrointestinal, bedingte Blutarmut
- Eisenmangelanämie
- Entzündungsanämie
- Hämolytische Anämie – durch vorzeitige Zerstörung der Erythrozyten (rote Blutkörperchen) bedingte Blutarmut
- Megaloblastäre Anämie – Form der Blutarmut, die durch einen Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure bedingt ist
- Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) – erworbene Erkrankung der hämatopoetischen Stammzelle, die durch eine Mutation des Phosphatidyl-Inositol-Glykan(PIG)-A-Gens hervorgerufen wird; charakterisiert durch eine hämolytische Anämie (Blutarmut durch Zerfall der roten Blutkörperchen), eine Thrombophilie (Thromboseneigung) und eine Panzytopenie, d. h. einem Mangel in allen drei Zellreihen (Trizytopenie) der Blutbildung, also eine Leukozytopenie (Verminderung der weißen Blutkörperchen), Anämie und Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen), gekennzeichnet ist.
- Renale Anämie – Blutarmut bei Nierenerkrankungen
- Runners Anämie – Blutarmut durch Zunahme des Blutplasmavolumens und durch vermehrte Zerstörung der Blutzellen bei Läufern
- Tumoranämie – Blutarmut, die durch Tumoren bedingt ist
- Myelofibrose – Erkrankung, die zur fortschreitenden Verödung des Knochenmarks führt und so zu einer Verminderung der Blutzellen
- Thalassämie – autosomal-rezessiv vererbbare Synthesestörung der Alpha- bzw. Beta-Ketten des Proteinanteils (Globin) im Hämoglobin (Hämoglobinopathie/Erkrankungen infolge einer gestörten Bildung von Hämoglobin)
- α-Thalassämie (HbH-Krankheit, Hydrops fetalis/generalisierte Flüssigkeitsansammlung); Vorkommen: meist bei Südostasiaten
- β-Thalassämien: weltweit häufigste monogenetische Erkrankung; Vorkommen: Menschen aus Mittelmeerländern, mittlerem Osten, Afghanistan, Indien und Südostasien
- Vitaminmängel, die oft in Zusammenhang mit hämatologischen Manifestationen auftreten
- Thiaminmangel (Vitamin B1-Mangel) – Müdigkeit, Beriberi, Wernicke-Enzephalopathie
- Riboflavinmangel (Vitamin B2-Mangel) – Energiemangel, Müdigkeit
- Pyridoxinmangel (Vitamin B6-Mangel) – Müdigkeit, depressive Verstimmungen
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)
- Conn Syndrom (primärer Hyperaldosteronismus) – charakterisiert durch eine Überproduktion von Aldosteron in der Nebennierenrinde aufgrund eines Adenoms (gutartiger Tumor).
- Diabetes mellitus Typ 1 + 2 (Zuckerkrankheit)
- Eisenmangel
- Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) – genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang mit vermehrter Ablagerung von Eisen als Folge einer erhöhten Eisenkonzentration im Blut mit Gewebeschädigung
- Hashimoto-Thyreoditis – Form der Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), die durch eine Autoimmunerkrankung bedingt ist.
- Hypercalcämie (Calciumüberschuss)
- Hyperparathyreoidismus (HPT; Regulationsstörung der Epithelkörperchen (Nebenschilddrüsen))
- Hypopituitarismus (Unterfunktion der Hirnanhangsdrüse)
- Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
- Lactoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit)
- Metabolisches Syndrom – klinische Bezeichnung für die Symptomkombination Adipositas (Übergewicht), Hypertonie (Bluthochdruck), erhöhte Nüchternglucose (Nüchternblutzucker) und Nüchterninsulin-Serumspiegels (Insulinresistenz) und Fettstoffwechselstörung (erhöhte VLDL-Triglyceride, erniedrigtes HDL-Cholesterin). Des Weiteren ist häufig auch eine Koagulationsstörung (vermehrte Gerinnungsneigung), mit einem erhöhten Risiko für Thromboembolien nachzuweisen.
- Morbus Addison (primäre Nebenniereninsuffizienz) – Unterfunktion der Nebennierenrinde
- Morbus Basedow – Form der Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), die durch eine Autoimmunerkrankung bedingt ist.
- Morbus Cushing – Gruppe von Erkrankungen, die zum Hyperkortisolismus (Hypercortisolismus) – Überangebot von Cortisol – führen
- Morbus Meulengracht (Gilbert-Syndrom) – genetische Erkrankung mit autosomal-dominantem Erbgang; Störung des Bilirubinstoffwechsels; häufigste familiäre Form der Hyperbilirubinämie (vermehrtes Vorkommen des Bilirubins im Blut); im Regelfall asymptomatisch; beim Fasten weiterer Anstieg des Bilirubins, was zu leicht gelblich gefärbten Augen führen kann
- Nebennierenrindeninsuffizienz (NNR-Insuffizienz; Nebennierenrindenschwäche)
- Vitaminmängel, die primär Stoffwechselprozesse betreffen
- Niacinmangel (Vitamin B3-Mangel) – Pellagra, Erschöpfung, Schlafstörungen
- Pantothensäuremangel (Vitamin B5-Mangel) – Müdigkeit, Energiemangel
- Biotinmangel (Vitamin B7-Mangel) – Müdigkeit, selten neurologische Symptome
- Hypovitaminose D (Vitamin-D-Mangel) – allgemeine Schwäche, Müdigkeit
Herzkreislaufsystem (I00-I99)
- Endokarditis (Herzinnenhautentzündung)
- Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
- Herzvitien (Herzfehler)
- Hypotonie (niedriger Blutdruck)
- Kardiomegalie (Vergrößerung des Herzens über das Normale hinaus)
- Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
- Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
- Perikarditis (Herzbeutelentzündung)
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) – fortschreitende Verengung bzw. Verschluss der die Arme/ (häufiger) Beine versorgenden Arterien, meist aufgrund von Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung)
- Pulmonale Hypertonie – Druckerhöhung im Lungenarteriensystem
- Vorhofflimmern (VHF)
Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)
- AIDS/HIV
- Borreliose/Lymesche Krankheit
- Brucellose
- Campylobacter-Enteritis – Entzündung des Dünndarms durch Erreger der gramnegativen Gattung Campylobacter
- Cytomegalie
- Epstein-Barr-Virus-Infektion (Pfeiffersches Drüsenfieber, infektiöse Mononukleose)
- Gardia
- Helminthiasis (Wurmerkrankungen)
- Herpes zoster (Gürtelrose)
- Influenza (Grippe)
- Malaria
- SARS-CoV-2 (Synonyme: neuartiges Coronavirus (2019-nCoV); 2019-nCoV (2019-novel Coronavirus; Coronavirus 2019-nCoV); Wuhan-Coronaviru) – bei der Infektion der Atemwege mit dem SARS-CoV-2 kommt es zu einer atypischen Pneumonie, die den Namen COVID-19 (engl. coronavirus disease 2019, Coronavirus-Krankheit-2019) erhalten hat; Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) 2,3 %; Fatigue tritt nach der Genesung noch für Wochen auf; Schwere ist unabhängig von der Schwere der ursprünglichen Erkrankung [2].
- Syphilis (auch Lues oder "harter Schanker" genannt) – Geschlechtskrankheit
- Toxoplasmose
- Tuberkulose
- Infektionen verschiedener Art (inkl. Tropenkrankheiten), nicht näher bezeichnet
Leber, Gallenblase und Gallenwege – Pankreas (Bauchspeicheldrüse) (K70-K77; K80-K87)
- Hepatitis (Leberentzündung), nicht näher bezeichnet
- Leberinsuffizienz (Leberversagen)
- Leberzirrhose (Leberschrumpfung)
- Primär biliäre Cholangitis (PBC, Synonyme: nichteitrige destruierende Cholangitis; früher primär biliäre Zirrhose) – relativ seltene Autoimmunerkrankung der Leber (betrifft in ca. 90 % der Fälle Frauen); beginnt primär biliär, d. h. an den intra- und extrahepatischen ("innerhalb und außerhalb der Leber") Gallenwegen, die durch eine Entzündung zerstört werden (= chronisch nichteitrige destruierende Cholangitis). Im längeren Verlauf greift die Entzündung auf das gesamte Lebergewebe über und führt schließlich zu einer Vernarbung bis hin zur Zirrhose; Nachweis antimitochondrialer Antikörper (AMA); PBC ist häufig assoziiert mit Autoimmunerkrankungen (Autoimmunthyreoiditis, Polymyositis, systemischer Lupus erythematodes (SLE), progressive systemische Sklerose, rheumatoider Arthritis); in 80 % der Fälle mit einer Colitis ulcerosa (chronisch-entzündliche Darmerkrankung) assoziiert; Langzeitrisiko für ein cholangiozelluläres Karzinom (Gallengangskarzinom, Gallengangskrebs) liegt bei 7-15 %
Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)
- Dysbiose (Gleichgewichtsstörung der Darmflora)
- Morbus Crohn – chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED); sie verläuft meist in Schüben und kann den gesamten Verdauungstrakt befallen; charakterisierend ist der segmentale Befall der Darmmukosa (Darmschleimhaut), das heißt, es können mehrere Darmabschnitte befallen sein, die durch gesunde Abschnitte voneinander getrennt sind
- Peritonitis (Bauchfellentzündung)
- Zöliakie (gluteninduzierte Enteropathie) – chronische Erkrankung der Dünndarmmukosa (Dünndarmschleimhaut), die auf einer Überempfindlichkeit gegen das Getreideeiweiß Gluten beruht
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Fibromyalgie (Fibromyalgie-Syndrom) – Syndrom, welches zu chronischen Schmerzen (mindestens 3 Monate) in mehreren Körperregionen führen kann (Fatigue: 82 %) [3]
- Kollagenosen
- Dermatomyositis – entzündliche Muskelerkrankung (Myositis/Muskelentzündung), die ebenfalls die Haut betriff
- Sjögren-Syndrom – chronisch-entzündliche Erkrankung bzw. Zerstörung der exokrinen Drüsen, wobei die Speichel- und Tränendrüsen am häufigsten betroffen sind
- Systemischer Lupus erythematodes (SLE) – Gruppe von Autoimmunerkrankung, bei der es zu Bildung Autoantikörpern kommt. (Fatigue: 52 %) [3]
- Morbus Bechterew – chronische entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule, die zu einer Gelenksteife (Ankylose) der betroffenen Gelenke führen kann
- Psoriasisarthritis – Arthritis (entzündliche Gelenkerkrankung) bei Patienten, die an einer Psoriasis (Schuppenflechte) erkrankt sind (Fatigue: 57 %) [3]
- Rheumatoide Arthritis (RA) – chronisch entzündliche Multisystemerkrankung, die sich meist in Form einer Synovialitis (Gelenkinnenhautentzündung) manifestiert (Fatigue: 41 %) [3]
- Spondyloarthritis – Gruppe entzündlich-rheumatischer Erkrankungen, die vor allem die Gelenke der Wirbelsäule betreffen (Fatigue: 45 %) [3]
- Vaskulitis – immunreaktiv ausgelöste Entzündung von Blutgefäßen
Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48) [ca. 60 % der Tumorpatienten geben Müdigkeit als das belastendste Symptom an]
- Hirntumor
- Myelodysplastisches Syndrom (MDS) – erworbene klonale Erkrankungen des Knochenmarks, die mit einer Störung der Hämatopoese (Blutbildung) einhergeht; definiert durch [1]:
- dysplastische Zellen im Knochenmark oder Ringsideroblasten oder eine Vermehrung von Myeloblasten bis 19 %
- Zytopenien (Verminderung der Anzahl der Zellen im Blut) im peripheren Blutbild
- Ausschluss von reaktiven Ursachen dieser Zytopenien
- Myeloproliferative Neoplasien (MPN; Gruppe seltener, bösartiger Erkrankungen des Knochenmarks): zu den häufigsten Formen der MPN zählen die essentielle Thrombozythämie (ET), Polyzythämia vera (PV), primäre Myelofibrose (PMF) und die chronische myeloische Leukämie (CML)
- Tumorerkrankungen aller Art
Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)
- Nykturie (nächtliches Wasserlassen) u. a. wg. Prostatahyperplasie (Prostatavergrößerung)
- Sinusbradykardie – zu langsamer Herzschlag (< 60 Schläge pro Minute)
- Untergewicht
Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)
- Alkoholabhängigkeit (Alkoholabusus)
- Angststörungen
- Apoplex (hier: Z. n. Apoplex/Schlaganfall)
- Burnout-Syndrom
- Chronische Müdigkeitssyndrom (CMS; Chronic fatigue syndrome, CFS)
- Demenz
- Depression
- Hirntumor
- Hyperventilation – gesteigerte Atmung, die über den Bedarf hinaus geht
- Insomnie (Schlafstörungen)
- Morbus Parkinson (Schüttellähmung)
- Motoneuronenerkrankung (z. B. Amyotrophe Lateralsklerose, ALS)
- Multiple Sklerose (MS) (1. Jahr: ca. ein Drittel; 3. Jahrzehnt: ca. 60 %)
- Myasthenia gravis (MG; Synonyme: Myasthenia gravis pseudoparalytica; MG); seltene neurologische Autoimmunerkrankung, bei der spezifische Antikörper gegen die Acetylcholinrezeptoren vorliegen, mit charakteristischen Symptomen wie einer abnormen belastungsabhängigen und schmerzlosen Muskelschwäche, einer Asymmetrie, neben der örtlichen auch einer zeitlichen Wechselhaftigkeit (Fluktuation) im Verlauf von Stunden, Tagen bzw. Wochen, einer Besserung nach Erholungs- bzw. Ruhephasen; klinisch differenzieren lässt sich eine rein okuläre ("das Auge betreffend"), eine faziopharyngeal (Gesicht (Facies) und Rachen (Pharynx) betreffend) betonte und eine generalisierte Myasthenie; ca. 10 % der Fälle zeigen bereits eine Manifestation im Kindesalter.
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) – führt oft zu chronischer Müdigkeit durch gestörten Schlaf.
- Schizophrene Psychose
- Schlafapnoe-Syndrom (Atemaussetzer im Schlaf) – obstruktive Schlafapnoe geht einher mit verminderter Vigilanz (Wachsamkeit), Müdigkeit (insb. Tagesmüdigkeit), Depression sowie Unfallgefahr und arteriellem Hypertonus (Bluthochdruck)
- Schlafstörungen (Insomnie) aller Art – insb. schlafbezogene Atmungsstörung (SBAS): Schlafapnoe-Syndrom
- Somatoforme Störungen – Form der psychischen Erkrankung, die zu körperlichen Symptomen führt, ohne dass körperliche Befunde zu erheben wären
- Substanzmissbrauch
- Stress
- Winterdepression
Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)
- Niereninsuffizienz (Nierenschwäche), chronische
- Prämenstruelles Syndrom (PMS) – tritt bei Frauen etwa vier bis vierzehn Tage vor der nächsten Periode auf und beinhaltet ein komplexes Bild unterschiedlicher Symptome und Beschwerden
Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)
- Hitzschlag und Sonnenstich
- Multiple Chemical Sensitivity (MCS; MCS-Syndrom) – Erkrankung, die eine Reaktion des zentralen Nervensystems darstellt. Sie bezeichnet die Überempfindlichkeit eines Patienten gegenüber diversen Chemikalien und Umweltschadstoffen.
- Schädel-Hirn-Trauma (SHT; hier: Z. n.)
Weitere Differentialdiagnosen
- Mangel- und Unterernährung
- Bewegungsmangel
- Schlafmangel
- Trauerfall
Operationen
- Abdominelle Operationen/Bauchoperation (häufig wochen- bis monatelange postoperative Müdigkeitszustände)
Medikamente
- Alpha-2-Agonist (Tizanidin)
- Alpha-Sympathomimetika (Alfuzosin, Doxazosin, Oxymetazolin, Tamsulosin, Terazosin)
- Alpha-Sympatholytika (Phenoxybenzamin)
- Analgetika
- Coxibe (Celecoxib, Parecoxib)
- Opioide (Alfentanil, Buprenorphin, Dextropoxyphen, Diamorphin (Heroin) Fentanyl, Hydromorphon, Levomethadon, Meptazinol, Morphin, Nalbuphin, Oxycodon, Pentazocin, Pethidin, Piritramid, Remifentanil, Sufentanil, Tilidin, Tramadol)
- Angiotensinrezeptor-Neprilysin-Antagonisten (ARNI) – duale Wirkstoffkombination: Sacubitril/Valsartan
- Anthelminthika (Albendazol, Diethylcarbamazin, Mebendazol, Niclosamid)
- Antiarrhythmika
- Klasse Ic-Antiarrhythmika (Flecainid, Propafenon)
- Herzglykoside (ß-Acetyldigoxin, ß-Methyldigoxin, Digoxin, Digitoxin)
- Antibiotika
- Makrolide (Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin)
- Steroid-Antibiotika (Fusidinsäure)
- Antidepressiva
- Noradrenerge und spezifisch serotonerge Antidepressiva (NaSSA) – Mirtazapin
- Selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (NARI) – Reboxetin, Viloxazin
- Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI) – Duloxetin, Venlafaxin
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) – Trazodon
- Tetrazyklische Antidepressiva (Maprotilin, Mianserin)
- Trizyklische Antidepressiva (Amitriptylin, Amitriptylinoxid, Clomipramin, Desipramin, Doxepin, Imipramin, Opipramol, Nortriptylin, Trimipramin)
- Antiemetika (Scopolamin, Dimenhydrinat, Domperidon, Metoclopramid (MCP))
- Antiepileptika (Carbamazepin, Clonazepam, Gabapentin, Oxcarbazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Pregabalin)
- Antihistaminika (Azelastin, Cetirizin, Clemastin, Desloratardin, Dimenhydrinat, Dimetinden, Diphenhydramin, Ketotifen, Loratadin, Meclozin, Promethazin, Terfenadin)
- Antihypertensiva (Methyldopa)
- Antikonvulsiva (z. B. Valproat, Levetiracetam) – häufig mit Müdigkeit assoziiert.
- Antimalariamittel (Artemether, Dihydroartemisinin, Lumefantrin)
- Antiparkinsonmittel (Amantadin)
- Antiphlogistika (Rifaximin)
- Antipsychotika (Neuroleptika)
- Konventionelle (Klassische) Antipsychotika (Neuroleptika)
- Butyrophenone – Haloperidol, Melperon
- Trizyklische Neuroleptika – Phenothiazine (Fluphenazin)
- Atypische Antipsychotika (Neuroleptika) – Amisulprid, Aripiprazol, Clozapin, Olanzapin, Quetiapin, Risperidon, Sulpirid, Ziprasidon, Zotepin
- Konventionelle (Klassische) Antipsychotika (Neuroleptika)
- Antivertiginosa (Dimenhydrinat)
- Antitussiva
- Morphinderivate (Codein, Dihydrocodein, Hydrocodein, Dextromethorphan)
- nicht-opioide Antitussiva (Levodropropizin, Pentoxyverin)
- Anxiolytika (Hydroxyzin)
- α2-Agonisten (Apraclonidin, Brimonidin, Clonidin)
- Betablocker, lokale (Betaxolol, Timolol)
- Betablocker, systemische
- Nicht selektive Betablocker (z. B. Carvedilol, Pindolol, Propranolol, Soltalol)
- Selektive Betablocker (z. B. Atenolol, Acebutolol, Betaxolol, Bisoprolol, Celiprolol, Nebivolol, Metoprolol)
- Cannabinoide – Cannabidiol (CBD), Dronabinol (trans-Delta-9-Tetrahydrocannabinol, THC), Nabilon, Nabiximols
- Carboanhydrasehemmer, systemische (Acetazolamid, Dichlorphenamid, Methazolamid)
- Checkpointinhibitoren (CPI)
- Dopaminagonisten (Prolaktinhemmer) (Bromocriptin, Lisurid)
- Dopamin-Antagonisten (Domperidon, Metoclopramid (MCP))
- EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitor (Lapatinib)
- Hormone
- Antiandrogene (Cyproteronacetat)
- Gestagene (Dydrogesteron, Progesteron; Chlormadinonacetat, Cyproteronacetat, Desogestrel, Dienogest, Drospirenon, Gestoden, Levonorgestrel, Norethisteron, Norgestimat, Nomegestrol)
- Prolaktinhemmer (Bromocriptin, Cabergolin, Lisurid, Metergolin, Quinagolid)
- Hypnotika/Sedativa
- Benzodiazepine (Diazepam, Lorazepam, Midazolam, Temazepam)
- Clomethiazol
- Immunmodulatoren (z. B. Interferone) – können ausgeprägte Fatigue verursachen.
- Immuntherapeutika (Mitoxantron)
- Monoklonale Antikörper (Trastuzumab)
- Muskelrelaxantien (Tetrazepam)
- Neurokinin-Antagonisten (Aprepitant, Fosaprepitant)
- Nikotin-Agonist (Vareniclin)
- NMDA (n-Methyl-D-Aspartat)-Rezeptorantagonisten (Memantine)
- Lithium
- Opiate bzw. Opioide (Alfentanil, Apomorphin, Buprenorphin, Codein, Dihydrocodein, Fentanyl, Hydromorphon, Loperamid, Morphin, Methadon, Nalbuphin, Naloxon, Naltrexon, Oxycodon, Pentazocin, Pethidin, Piritramid, Remifentanil, Sufentanil, Tapentadol, Tilidin, Tramadol)
- Phosphodiesterase-5-Hemmer (Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil)
- Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI; Säureblocker) – Esomeprazol, Lansoprazol, Omeprazol, Pantoprazol, Rabeprazol
- Phytotherapeutika (Baldrian, Johanniskraut, Passionsblume)
- Sedativa
- Benzodiazepine (Alprazolam Bentazepam, Bromazepam, Brotizolam, Clobazam, Clonazepam, Clorazepat, Clotiazepam, Diazepam, Etizolam, Flunitrazepam, Flurazepam, Loprazolam, Lorazepam, Lormetazepam, Medazepam, Nitrazepam, Nordazepam, Oxazepam, Phenazepam, Prazepam, Temazepam, Tetrazepam*, Triazolam) [*Verschreibungsstopp seit August 2013 wg. schwerwiegender Hautreaktionen wie dem Stevens-Johnson-Syndrom oder dem Erythema multiforme]
- Spasmolytika (Tolterodin,Trospiumchlorid)
- Tyrosinkinaseinhibitoren (TKi) / Angiogenesehemmer (Neratinib, Pazopanib, Sorafenib, Sunitinib, Vandetanib)
- Virostatika
- Nicht-Nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NNRTI) – Efavirenz, Rilpivirin
- NS5A-Inhibitoren (Daclatasvir, Ledipasvi, Ombitasvir
- Nukleos(t)idische Polymerase (NS5B)-Inhibitoren (Sofosbuvir)
- Protease-Inhibitoren (Paritaprevir)
- Voxelotor
- Zytostatika (Methotrexat, MTX)
Umweltbelastungen – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Arsenexposition – chronische Müdigkeit kann durch langfristige Exposition gegenüber niedrig dosiertem Arsen auftreten
- Chemische Stoffe wie Amalgam oder Quecksilber
- Blei, Cadmium
- Ozon, Kohlenmonoxid
- Kohlenwasserstoffe
- Luftverschmutzung (z. B. Feinstaub) – könnte indirekt durch Beeinträchtigung des Schlafes Müdigkeit auslösen.
- Mykotoxine
Weiteres
- Nacht- und Schichtarbeit
Literatur
- Thol F, Heuser M, Ganser A: Myelodysplastic syndromes. Internist (Berl) 2015; 56: 364-73
- Townsend L et al.: Persistent fatigue following SARS-CoV-2 infection is common and independent of severity of initial infection. PLoS ONE 2020;15(11): e0240784. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0240784
- Primdahl J: Fatigue in Arthritis, SpA & systemic rheumatic diseases. Vortrag. EULAR-Kongress 2021, virtuell, 02.-05.06.2021.