Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) – Klassifikation

Die Hyperthyreose wird nach der Symptomatik eingeteilt in:

  • subklinische (latente) Hyperthyreose – asymptomatisch (ohne erkennbare Symptome)
  • klinische Hyperthyreose – Hyperthyreose, die mit Symptomen einhergeht

Die Hyperthyreose wird nach dem Ort der Störung eingeteilt in:

  • primäre Hyperthyreose – "echte" Schilddrüsenüberfunktion
    • manifeste Form  Erhöhung des Werts von freiem Triiodthyronin (fT3) und / oder freiem Thyrosin (fT4) über den oberen Normbereich und gleichzeitige TSH-Erniedrigung (= supprimiertes basales Thyreoidea-stimulierendem Hormon (TSH))
    • subklinische (latente) Form – isolierte TSH-Erniedrigung
  • sekundäre Hyperthyreose – hierbei handelt es sich um eine überschießende Anregung durch eine erhöhte TSH-Aktivität (z. B. bei hormonbildenden Tumoren der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse))

Akamizu-Kriterien zur Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer thyreotoxischen Krise

 Hauptkriterium 1  Hauptkriterium 2  Nebenkriterium 1  Nebenkriterium 2
 Erhöhte fT4- oder fT3-Werte
  •  ZNS-Manifestationen (Agitation, Delir, Psychose, Krampfanfall, Bewusstseins-störung)
  • Körpertemperatur ≥ 38°C
  • Herzfrequenz ≥ 130/min
  • kardiale Dekompensation,
  • gastrointestinale und hepatische Manifestationen
  • Schilddrüsenerkrankung in der Anamnese,
  • Struma
  • Exophthalmus
 Definitive thyreotoxische Krise

 Beide Hauptkriterien und eines der Nebenkriterien 1 oder 
Hauptkriterium 1 und mindestens 3 der Nebenkriterien 1  

 Verdacht auf thyreotoxische Krise  Hauptkriterium 1 und genau 2 der Nebenkriterien 1 oder 
Hauptkriterium 2 und eines der Nebenkriterien 1 und alle Nebenkriterien 2 
oder 
so super genau in meinem Sinne mindestens 3 der Nebenkriterien 1 und alle Nebenkriterien 2
  


Formen der Amiodaron-induzierten Thyreotoxikose (AMT)

   Typ I  Typ II
Pathogenese (Krankheitsentstehung)   Jod induziert bei bestehender Schilddrüsenerkrankung (Morbus Basedow oder Autonomie  destruktive Thyreoiditis (Schilddrüsenentzündung)
 BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit), CRP (C-reaktives Protein), Interleukin-6  meist normal  meist erhöht
 Farbduplex-Sonographie (Ultraschallverfahren, bei dem gleichzeitig die Gefäßwände beurteilt und der Blutfluss in einem Gefäß dargestellt werden kann)  Perfusion erhöht  Perfusion vermindert
 TcTU (Technetium-Uptake) in der Szintigraphie  unverändert oder erhöht   reduziert
 Therapie  Thyreostatika, ggf. Lithium  NSAR (Nicht-steroidale Antirheumatika) oder Steroide