Nebenschilddrüsenüberfunktion (Hyperparathyreoidismus) – Folgeerkrankungen
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch einen primären Hyperparathyreoidismus mit bedingt sein können:
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)
- Hypercalcämische Krise (Serum-Calcium > 3,5 mmol/l) – Polyurie (vermehrte Harnausscheidung), Exsikkose (Austrocknung), Hyperpyrexie (extremes Fieber: höher als 41 °C), Herzrhythmusstörungen, Schwäche und Lethargie sowie Somnolenz (Benommenheit) bis hin zum Koma
- Hypercalcämie-Syndrom: dieses führt:
- Gastrointestinale Störungen: Nausea (Übelkeit), Erbrechen, Obstipation und Anorexie
- Störungen der renalen Tubulusfunktion: Polyurie und Polydipsie (übermäßiger Flüssigkeitsaufnahme durch Trinken); Nephrolithiasis (Nierensteine), Nephrokalzinose (Verkalkungen der Niere)
- Kardiovaskuläre Symptome: Hypertonie (Bluthochdruck), Bradyarrhythmien (sehr langsamen Herzschlag mit einer Frequenz unter 50 Schlägen pro Minute ohne erkennbaren Rhythmus) und QT-Verkürzung (bis zur Asystolie/ohne Herzkontraktion)
- Neuromuskuläre Symptome: rasche Ermüdbarkeit, Muskelschwäche, Hyporeflexie, depressive Verstimmung, Apathie (Teilnahmslosigkeit), Koma
- Osteitis fibrosa cystica generalisata von Recklinghausen – Abbau von Knochensubstanz und Ersatz durch Bindegewebe ("braune Tumoren"); sehr selten
Leber, Gallenblase und Gallenwege – Pankreas (Bauchspeicheldrüse) (K70-K77; K80-K87)
- Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Diffuse Knochenschmerzen
- Frakturen (Knochenbrüche)
- Osteoporose (Knochenschwund)
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (O00-O99)
- Abort (Fehlgeburt)
- Frühgeburt (Geburt vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche (SSW))
- Niedriges Geburtsgewicht
Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)
- Müdigkeit
Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)
- Chronische Nierenerkrankung (CKD)
- Urolithiasis/Nephrolithiasis (Harnsteinbildung) (20-25 % der Fälle)
- Nephrokalzinose (Verkalkungen in den Nieren) (< 5 %)
- Nierenversagen – Patienten mit primärem Hyperparathyreoidismus
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch einen renalen sekundären Hyperparathyreoidismus mit bedingt sein können:
Blut, blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)
- Anämie (Blutarmut)
Haut und Unterhaut (L00-L99)
- Pruritus (Juckreiz)
Herzkreislaufsystem (I00-I99)
- Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)
- Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung)
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Kalzifikationen (Verkalkungen) der Weichteile, Organe und Gefäße → erhöhtes Risiko für Apoplex (Schlaganfall) und Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
- Renale Osteopathie – Störung/Schädigung des Knochenstoffwechsels im Rahmen einer chronischen Niereninsuffizienz
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch einen tertiären Hyperparathyreoidismus mit bedingt sein können:
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)
- Hypercalcämische Krise (Serum-Calcium > 3,5 mmol/l) – Polyurie (vermehrte Harnausscheidung), Exsikkose (Austrocknung), Hyperpyrexie (extremes Fieber: höher als 41 °C), Herzrhythmusstörungen, Schwäche und Lethargie sowie Somnolenz (Benommenheit) bis hin zum Koma
Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)
- Urolithiasis/Nephrolithiasis (Harnsteinbildung)
Weiteres
- Komplikationen der Grunderkrankung