Schleudertrauma – Medikamentöse Therapie
Therapieziele
- Analgesie (Schmerzlinderung)
- Restitutio ad integrum (vollständige Heilung)
Therapieempfehlungen
- Analgesie (Schmerzlinderung) gemäß WHO-Stufenschema
- Nicht-Opioidanalgetikum (Paracetamol, Mittel der ersten Wahl) [nicht länger als 4 Wochen]
- Niederpotentes Opioidanalgetikum (z. B. Tramadol) + Nicht-Opioidanalgetikum
- Hochpotentes Opioidanalgetikum (z. B. Morphin) + Nicht-Opioidanalgetikum
- Muskelrelaxantien (z. B. Tolperison) bei schmerzhafter Muskelverspannung
- Antidepressiva (z. B. Amitriptylin) oder auch Lidocain (je Triggerpunkt) i. m. im Bereich der Nackenmuskulatur – als schmerzmodellierende Medikation bei Chronifizierung
*Rote-Hand-Brief: Tolperison ist nur zur Behandlung der Spastizität nach einem Schlaganfall bei Erwachsenen zugelassen. Außerhalb dieser zugelassenen Indikation besteht zum Beispiel das Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen (bis hin zum anaphylaktischen Schock), ohne dass ein Nutzen nachgewiesen ist [1].
Weitere Empfehlungen [S1-Leitlinie]
- Methylprednisolon (innerhalb von 8 Stunden 30 mg/kg KG als Bolus plus 5,3 mg/kg KG über 23 Stunden i. v.) (ausnahmsweise)
Literatur
- Rote-Hand-Brief: Tolperison-haltige Arzneimittel. AkdÄ Drug Safety Mail | 2020-37
Leitlinien
- S1-Leitlinie: Beschleunigungstrauma der Halswirbelsäule. (AWMF-Registernummer: 030-095), August 2020 Langfassung