Ischialgie/Lumboischialgie – Prävention

Zur Prävention der Ischialgie/Lumboischialgie muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Mangel an Mikronährstoffen – Eine unzureichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D erhöht das Risiko für Osteoporose und Frakturen.
    • Überernährung – Ein hoher Kalorienkonsum fördert Übergewicht, das die Wirbelsäule zusätzlich belastet.
  • Genussmittelkonsum
    • Tabak (Rauchen) – Führt zu einer schlechteren Durchblutung der Bandscheiben und beschleunigt degenerative Prozesse.
    • Alkohol – Übermäßiger Konsum beeinträchtigt die allgemeine Gesundheit und verlängert Heilungsprozesse.
  • Körperliche Aktivität
    • Mangelnde Bewegung – Eine schwache Rückenmuskulatur erhöht die Anfälligkeit für Ischialgie.
    • Überbelastung – Intensive körperliche Arbeit oder Leistungssport belasten die Wirbelsäule übermäßig.
    • Falsche Bewegungsabläufe – Heben schwerer Lasten ohne korrekte Technik erhöht das Verletzungsrisiko.
  • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
    • Führt zu chronischer Überbeanspruchung der Wirbelsäule und fördert degenerative Veränderungen.
  • Psycho-soziale Situation
    • Chronischer Stress – Führt zu muskulären Verspannungen, die die Wirbelsäule belasten können.
    • Schlechte Ergonomie im Alltag – Lange, ununterbrochene sitzende Tätigkeiten ohne ergonomische Anpassung fördern Fehlbelastungen.
  • Haltung und Ergonomie
    • Haltungsschäden – Dauerhaftes Sitzen in schlechter Haltung oder einseitige Belastung können die Wirbelsäule schädigen.
    • Ungünstige Sitz- und Schlafgewohnheiten – Ungeeignete Matratzen oder Sitzmöbel begünstigen Fehlbelastungen.
  • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)

Medikamente

  • Glucocorticoide (Medikamente gegen Entzündungen und bei überaktivem Immunsystem – beispielsweise bei allergischen Reaktionen), diese können bei Langzeittherapie zu Osteoporose-bedingten Frakturen führen und dadurch zu Rückenschmerzen (drei Monate oder länger systemische Corticoidtherapie erhöhen das Osteoporoserisiko um 30-50 Prozent!)

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

Zur Prävention der Ischialgie/Lumboischialgie müssen Ernährung, Bewegung und ergonomische Maßnahmen optimiert werden:

  • Ernährung
    • Ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D zur Stärkung der Knochenstruktur.
    • Vermeidung von Überernährung zur Kontrolle des Körpergewichts (BMI < 25).
    • Antientzündliche Ernährung (reich an Omega-3-Fettsäuren und frischen Lebensmitteln) zur Unterstützung der Gewebeheilung.
  • Genussmittelkonsum
    • Verzicht auf Rauchen, um die Durchblutung der Bandscheiben zu verbessern.
    • Moderater Alkoholkonsum, um entzündliche Prozesse und degenerative Veränderungen zu minimieren.
  • Körperliche Aktivität
    • Regelmäßiges Training zur Stärkung der Rückenmuskulatur und Verbesserung der Beweglichkeit (z. B. Schwimmen, Yoga).
    • Erlernen korrekter Hebetechniken zur Vermeidung von Fehlbelastungen.
    • Ausgleich von sitzenden Tätigkeiten durch regelmäßige Pausen mit Bewegungseinheiten.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erste Beschwerden und degenerative Veränderungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln:

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Regelmäßige ärztliche Untersuchungen bei Rückenschmerzen oder Bewegungseinschränkungen.
    • Bildgebende Diagnostik bei Verdacht auf Bandscheibenvorfälle oder Wirbelsäulenschäden.
  • Physiotherapie und gezieltes Training
    • Individuell angepasste Übungen zur Stabilisierung der Wirbelsäule und Entlastung der Bandscheiben.
    • Training der Rumpfmuskulatur zur Unterstützung der Wirbelsäule.
  • Ergonomische Anpassungen
    • Optimierung der Sitz- und Arbeitsbedingungen (ergonomische Stühle und Schreibtische).
    • Verwendung von Hilfsmitteln wie Lordosekissen oder höhenverstellbaren Möbeln.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die Minimierung von Folgeschäden und die Verbesserung der Lebensqualität bei bestehenden Beschwerden:

  • Langzeittherapie und Rehabilitation
    • Regelmäßige Anpassung von Behandlungsplänen durch ärztliche Kontrolle.
    • Rehabilitation nach akuten Bandscheibenvorfällen oder operativen Eingriffen.
  • Schmerzmanagement
    • Einsatz von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten.
    • Anwendung alternativer Therapien wie Akupunktur oder Massagen zur Schmerzreduktion.
  • Anpassung der Lebensumgebung
    • Ergonomische Optimierung des Arbeitsplatzes und Wohnbereichs.
    • Nutzung von orthopädischen Matratzen oder speziellen Sitzmöbeln zur Entlastung der Wirbelsäule.