Strabismuschirurgie

Strabismuschirurgie ist ein spezialisierter ophthalmologischer Eingriff, der auf die Korrektur von Schielen (Strabismus) und anderen Augenmuskelungleichgewichten abzielt. Dieser Zustand, bei dem die Augen nicht korrekt ausgerichtet sind, kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten und beeinträchtigt die Fähigkeit, beide Augen gleichzeitig auf ein Objekt zu richten.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

Die Hauptindikationen für eine Strabismuschirurgie sind:

  • Manifestes Schielen (Strabismus): Konstante Fehlausrichtung der Augen.
  • Latentes Schielen (Phorie): Versteckte Fehlausrichtung, die unter bestimmten Bedingungen sichtbar wird.
  • Diplopie (Doppelsehen): Resultierend aus der Fehlausrichtung der Augen.
  • Ästhetische Beeinträchtigung und psychosoziale Auswirkungen: Besonders bei sichtbarem Schielen.
  • Binokulare Sehfunktionen: Beeinträchtigung des räumlichen Sehens und der Augenkoordination.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Allgemeine gesundheitliche Probleme: Die ein Operationsrisiko darstellen.
  • Unzureichende Kontrolle von Augenerkrankungen: Wie unbehandeltes Glaukom (grüner Star) oder fortgeschrittene Retinopathie.
  • Mangelnde Kooperation oder unrealistische Erwartungen des Patienten.

Das Operationsverfahren

Operationsverlauf

  • Anästhesie: Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) bei Erwachsenen, Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) bei Kindern.
  • Chirurgischer Zugang: Kleine Schnitte in der Bindehaut, um die Augenmuskeln zu erreichen.
  • Muskelkorrektur: Verkürzung, Verlängerung oder Umpositionierung eines oder mehrerer Augenmuskeln zur Korrektur der Fehlausrichtung.
  • Abschluss: Rückpositionierung der Bindehaut.

Operationsdauer: 1-2 Stunden, abhängig von der Komplexität des Eingriffs.

Nach der Operation

  • Erholungsphase: In der Regel kurze Erholungszeit; Patienten können oft am selben Tag nach Hause gehen.
  • Postoperative Pflege: Anwendung von antibiotischen und entzündungshemmenden Augentropfen.
  • Nachkontrollen: Zur Überwachung der Heilung und Beurteilung des Operationsergebnisses.

Mögliche Komplikationen

  • Frühkomplikationen
    • Blutungen oder Infektionen im Operationsbereich
    • Über- oder Unterkorrektur des Schielens
    • Temporäre Diplopie (vorübergehendes Doppelsehen)
  • Spätkomplikationen
    • Wiederauftreten des Schielens
    • Chronische Augenreizung
    • Seltene Fälle von Muskelschäden oder -verlust