Tinnitus – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf einen Tinnitus (Ohrgeräusche) hinweisen:
Pathognomonisch
Diese Symptome sind typisch und fast ausschließlich bei Tinnitus anzutreffen:
- Ein Summen, Rauschen, Zischen oder Klingeln in einem oder beiden Ohren: Diese Geräusche treten ohne externe Schallquelle auf und sind das charakteristische Symptom von Tinnitus (Häufigkeit > 90 %).
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Tinnitus:
- Hörminderung: Diese tritt häufig gemeinsam mit Tinnitus auf und kann von leichtem bis starkem Hörverlust reichen (Häufigkeit 50-60 %).
- Konzentrationsprobleme: Anhaltende Schwierigkeiten, sich zu fokussieren, die oft durch die ständige Präsenz der Ohrgeräusche verschärft werden (Häufigkeit 40-50 %)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Insomnie: Schlafstörungen, insbesondere Schwierigkeiten beim Einschlafen aufgrund der Ohrgeräusche (Häufigkeit 40-50 %)
- Reizbarkeit: Erhöhte Reizbarkeit, die durch den anhaltenden Tinnitus und den daraus resultierenden Stress verursacht wird (Häufigkeit 30-40 %)
Warnzeichen (red flags)
- Patienten im Alter von 15. bis 40. Lebensjahr + Schallleitungsstörung (Beginn meist einseitig) → denken an: Otosklerose (fortschreitende Erkrankung der Ohren, die mit überschießender Knochenbildung des knöchernen Labyrinths (kleines Knochenhohlraumsystem) einhergeht)
- Einseitige Abnahme des Hörvermögens (Hörminderung), insbesondere Hochtonschwerhörigkeit + ggf. auch Hörsturz (plötzlich eintretende, einseitige, fast vollständige Hörminderung) → denken an:Akustikusneurinom (AKN; benigner (gutartiger) Tumor, der von den Schwann'schen Zellen des vestibulären Anteils des VIII. Hirnnerven, dem Hör- und Gleichgewichtsnerven (Nervus vestibulocochlearis, Nervus acusticus; Nervus octavus), ausgeht und im inneren Gehörgang (intrameatal), bei größerer Ausdehnung im Kleinhirnbrückenwinkel (extrameatal), gelegen ist); die Erkrankung fällt meist nach dem 30. Lebensjahr auf; der Häufigkeitsgipfel liegt im 5. und 6. Lebensjahrzehnt