Ohrenfluss (Otorrhoe) – Medizingerätediagnostik

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Otoskopie – zur Beurteilung des Trommelfells; eine akute Otitis media (AOM) liegt gemäß den Leitlinien der American Academy of Pediatrics (APP) vor, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
    • mäßige bis schwere Vorwölbung des Trommelfells vorliegt oder neu aufgetretene Otorrhoe (Ohrausfluss; nicht durch eine akute Otitis externa/Gehörgangsentzündung bedingt)
    • geringe Vorwölbung des Trommelfells mit innerhalb von 48 Stunden aufgetretener Otalgie (Ohrenschmerzen) oder ausgeprägte Rötung des Trommelfells
    Ausschlusskriterium für eine AOM: Fehlende entzündliche Flüssigkeitsansammlung in der Pauke.

Fakultative Medizingerätediagnostik ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und der obligaten Medizingerätediagnostik ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Audiometrie (Hörtest) – bei chronischer Otitis media zur Bestimmung des Basiswertes der Hörminderung
  • Konventionelle Röntgenaufnahme des Schädels – z. B. bei Verdacht auf Frakturen der mittleren Schädelgrube  nach schwerem Trauma (bei Oligoliquorrhoe)
  • Craniale Computertomographie (cCT; CT des Schädels) bei Verdacht auf:
    • Mastoiditis (Warzenfortsatzentzündung; Entzündung im Warzenfortsatz des Schläfenbeines mit Knocheneinschmelzung)/Hirnabszess
    • Cholesteatom (Perlgeschwulst), als Methode der ersten Wahl
  • Magnetresonanztomographie des Schädels (cMRT; craniale MRT) bei Verdacht auf Mastoiditis/Hirnabszess oder Cholesteatom