Morbus Menière – Operative Therapie
Ist der Morbus Menière durch konservative Therapie nicht beherrschbar, so kommen die folgenden HNO-chirurgischen Maßnahmen zum Einsatz:
1. Ordnung
- Einlage eines Paukenröhrchens – führte bei mehr als zwei Drittel der Patienten zu einer Besserung [1]
- Saccotomie (endolymphatische Shuntoperation: Eröffnung des Saccus endolymphaticus) – eine Metaanalyse hat ergeben, dass sich mit diesen Verfahren bei rund dreiviertel der Patienten auch langfristig die Schwindelattacken kontrollieren lassen [2]
- Ausschaltung des Vestibularorgans (Gleichgewichtsorgan) durch ototoxische Medikamente (Substanzen, die zerstörerisch auf das Innenohr, insbesondere die Sinneszellen des Hör- und Gleichgewichtsorganes, oder den zugehörigen Hirnnerven, wirken); Neurektomie des Nervus vestibulocochlearis/Hör-Gleichgewichtsnerv) [Ultima Ratio-Therapie]
- Ausschaltung des Ganglion vestibulare
- Labyrinthdestruktion: Zerstörung des Labyrinthes bei erloschenem Hörvermögen mit simultaner Cochlea-Implantation* → Sistieren des Attackenschwindels und Hörverbesserung
*Cochlea-Implantation (Cochlea-Implantat) – Hörprothese für Menschen mit starker bis hochgradiger Hörminderung (vollständige Ertaubung) oder auch bei einer nicht mehr ausreichenden Innenohrfunktion; elektronisches medizinisches Gerät, das die Funktion der beschädigten Teile des Innenohrs übernimmt, um Audiosignale an das Gehirn zu übertragen (Therapie der Wahl bei einer ein- oder beiderseitigen Ertaubung)
Literatur
- Ogawa Y et al.: Clinical study of tympanostomy tube placement for patients with intractable Meniere's disease. J Laryngol Otol 2015; 129 (2):1 20-125
- Sood AJ et al.: Endolymphatic sac surgery for Meniere’s disease: a systematic review and meta-analysis. Otol Neurotol. 2014;35:1033-1045