Hörsturz – Klassifikation

Der Hörsturz lässt sich unter Berücksichtigung des Frequenzbereiches und des Schweregrades in unterschiedliche Formen der Innenohrschwerhörigkeit (IOS) einteilen [1]:

Innenohrschwerhörigkeit (IOS) Synonyme Pathogenese (Krankheitsentstehung)
Hochton-IOS Hochton-Hörverlust

Wahrscheinlich Insuffizienz (Schwäche) der

  • äußeren Haarzellen (IOS bis ca. 50 dB Hörverlust) und/oder
  • inneren Haarzellen (IOS ab ca. 60 dB Hörverlust)
Tiefton-IOS Tiefton-Hörverlust Mögliche Ursachen:
  • Endolymphatischer Hydrops (vermehrtes Auftreten von Flüssigkeit im Schneckengang/Ductus cochlearis)
  • lokale Durchblutungsstörung im Bereich der Lamina spiralis mit hypoxischer (durch Sauerstoffunterversorgung bedingte) Gewebeschädigung sowie Störung der Elektrolythomöostase
Mittelton-IOS Mittelfrequenz-Hörverlust Mögliche Ursachen:
  • Lokale Durchblutungsstörung im Bereich der Lamina spiralis ossea (dünne Knochenleiste im Schneckenkanal) mit hypoxischen (durch Sauerstoffunterversorgung bedingte) Schäden des Corti-Organs*
  • Gendefekte
Pantonale IOS
(alle Frequenzen sind betroffen)
Pantonaler Hörverlust
  • Funktionsbeeinträchtigung der Stria vascularis (drüsenähnlich aufgebaute Zellstruktur des Innenohrs) und/oder der zuführenden Gefäße (Durchblutungsstörung)
Taubheit oder an Taubheit grenzende IOS (alle Frequenzen sind betroffen) Taubheit oder an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit
  • Mögliche Ursache ist ein vaskulärer Verschluss (Gefäßverschluss) der Arteria coclearis communis oder der Arteria spiralis modioli mit hypoxischer strialer Insuffizienz

*Im Corti-Organ, das sich in der Cochlea (Hörschnecke) des Innenohres befindet, werden die Bewegungen der Schallwellen in elektrische Nervensignale übertragen.

Literatur

  1. S1-Leitlinie: Hörsturz (Akuter idiopathischer sensorineuraler Hörverlust). (AWMF-Registernummer: 017-010), Januar 2014 Langfassung

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: Hörsturz (Akuter idiopathischer sensorineuraler Hörverlust). (AWMF-Registernummer: 017-010), Januar 2014 Langfassung