Gehörgangsentzündung (Otitis externa) – Prävention
Zur Prävention der Otitis externa muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Otitis externa diffusa
- Übertriebene Ohrhygiene – Vermeidung von Manipulation mit Wattestäbchen oder Seifenwasser im Gehörgang.
- Irritationen der Haut – Piercings, Ohrringe und schlecht angepasste Ohrpassstücke können Hautreizungen verursachen.
- Allergische Reaktionen – Empfindlichkeit gegen Haarwaschmittel, Haarsprays und Kosmetika.
- Schwimmbadinfektion – Exposition gegenüber chlorhaltigem Wasser kann die Schutzbarriere des Gehörgangs beeinträchtigen.
- Otitis externa circumscripta
- Infektion mit Staphylokokken – Kratzen oder Reiben im Gehörgang kann kleine Hautverletzungen verursachen, die als Eintrittspforte für Erreger dienen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Hautpflege
- Olivenöl – Taucher sollten den Gehörgang mit einem Tropfen Olivenöl pflegen, um das Hautmilieu zu stabilisieren.
- Taucher-Ohrentropfen – Vorbeugende Anwendung von Ohrentropfen mit desinfizierender und pH-stabilisierender Wirkung.
- Empfohlene Ohrentropfen
- Ehm’sche Tropfen
- Acidum aceteticum Glac. 5,0 g
- Aqua dest. 10,0 g
- Alcohol isopropylicus (95 %) 85,0
- Essigsäure-Ohrentropfen 0,7 % (NRF 16.2.)
- Acidum aceticum (30 %) DAC 2,4 g
- Alcohol isopropylicus (95 %) 97,6 g
- Ohrentropfen nach Branse-Passek und Muth
- Acid acet glac. mind. 99 % 0,5 g
- Aqua purify. 2,5 g
- Alcohol isopropylicus ad 50,0 g
- Ehm’sche Tropfen
- Besondere Vorteile der Branse-Passek und Muth Ohrentropfen
- Der Inhaltsstoff Eisessig wirkt desinfizierend, ohne die Haut zu reizen oder auszutrocknen.
- Unterstützt das natürliche saure Milieu des Gehörgangs und fördert die Barrierefunktion der Haut.
Weitere Empfehlungen
- Vermeidung von Reizstoffen
- Schutz vor Staub, Chemikalien und übermäßigem Wasser im Gehörgang.
- Verwendung von Ohrenschutz bei Schwimmen oder Arbeiten in staubiger Umgebung.
- Hygiene
- Sanfte Reinigung des äußeren Ohrbereichs ohne Manipulation des Gehörgangs.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Otitis externa zu ermöglichen, um Komplikationen zu vermeiden.
- Früherkennung und Diagnostik
- Otoskopie – Regelmäßige Untersuchung des Gehörgangs bei wiederkehrenden Beschwerden.
- Abstrichentnahme – Identifikation bakterieller oder mykotischer Erreger zur gezielten Therapie.
- Maßnahmen bei ersten Symptomen
- Topische Therapie
- Anwendung antiseptischer oder antibiotischer Ohrentropfen.
- Bei Pilzinfektionen: Antimykotische Tropfen.
- Reinigung des Gehörgangs
- Sanfte Entfernung von Ohrenschmalz oder Fremdkörpern durch Fachpersonal.
- Topische Therapie
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, wiederkehrende Entzündungen zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
- Langzeittherapie
- Individuell angepasste Ohrentropfen – Dauerhafte Stabilisierung des pH-Wertes im Gehörgang.
- Regelmäßige Nachkontrollen – Überwachung des Gehörgangs durch HNO-Ärzte.
- Rehabilitation
- Aufklärung und Schulung – Patienten sollten über geeignete Hygienemaßnahmen und Risikofaktoren informiert werden.
- Anpassung von Ohrpassstücken – Vermeidung von Druckstellen und Reizungen.
- Lebensstilinterventionen
- Vermeidung von unnötigem Wasserkontakt, z. B. beim Schwimmen.
- Nutzung von Ohrenschutz in staubiger oder feuchter Umgebung.