Entzündung und Verschluss der Tuba auditiva – Prävention

Zur Prävention der Tubenfunktionsstörungen muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen
    • Barotrauma – Vor allem bei Tauchern auftretende Erkrankung, die durch schnelle Luftdruckveränderungen bedingt ist.
  • Weitere Risikofaktoren
    • Druckerhöhungen in der Luft – Häufiges Fliegen oder Tauchen ohne Druckausgleich.
    • Erkrankungen der oberen Atemwege – Chronische Nasennebenhöhlenentzündungen oder allergische Rhinitis können die Tubenfunktion beeinträchtigen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Regelmäßiger Druckausgleich
    • Valsalva-Manöver – Gezieltes Ausatmen bei geschlossenem Mund und zugehaltener Nase.
    • Frenzel-Technik – Druckausgleich durch Anspannung der Rachenmuskulatur.
  • Vermeidung von Infektionen der oberen Atemwege
    • Stärkung des Immunsystems durch gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung.
    • Grippe- und Pneumokokken-Impfung zur Reduktion von Infektionen.
  • Verwendung von Ohrschutz
    • Ohrstöpsel mit Druckregulierung bei Flügen oder Tauchgängen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Tubenfunktionsstörungen frühzeitig zu erkennen und deren Fortschreiten zu verhindern.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Tympanometrie – Untersuchung des Mittelohrdrucks zur Bewertung der Tubenfunktion.
    • Audiometrie – Messung des Hörvermögens bei Verdacht auf Belüftungsstörungen.
    • Endoskopie der Nasen-Rachen-Region – Direkte Inspektion zur Erkennung von Verlegungen oder Entzündungen.
  • Therapeutische Ansätze bei ersten Symptomen
    • Medikamentöse Behandlung
      • Abschwellende Nasensprays oder Tropfen zur Verbesserung der Belüftung.
      • Corticosteroide zur Reduktion von Entzündungen.
    • Physiotherapeutische Übungen
      • Atemübungen zur Förderung des Druckausgleichs.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, langfristige Komplikationen und Beeinträchtigungen der Tubenfunktion zu minimieren.

  • Langzeittherapie
    • Belüftungsröhrchen (Paukenröhrchen) – Operative Maßnahme zur Wiederherstellung der Mittelohrbelüftung.
    • Behandlung von Grunderkrankungen – Langfristige Kontrolle von allergischer Rhinitis oder chronischen Sinusitiden.
  • Rehabilitation
    • Hörgeräteversorgung – Bei bleibenden Hörstörungen zur Verbesserung des Sprachverständnisses.
    • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen – Überwachung der Tubenfunktion und des Hörvermögens.
  • Patientenschulung und Lebensstilinterventionen
    • Aufklärung über präventive Maßnahmen wie Druckausgleichstechniken.
    • Vermeidung von Situationen mit hohem Druckunterschied, falls keine Schutzmaßnahmen verfügbar sind.