Retroperitoneale Raumforderung – Differentialdiagnosen
Atmungssystem (J00-J99)
- Bronchogene Zysten (angeborene Lungenfehlbildung)
Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)
- Tuberkulose (Schwindsucht)
Kreislaufsystem (I00-I99)
- Lymphangiome (gutartige Tumoren (Hamartom) der Lymphgefäße)
Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)
- Retroperitonealer Abszess (Eiteransammlung)
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Psoasabszess – Abszess (Eiteransammlung) im Bereich des Musculus iliopsoas (zieht von den Brustwirbel-/Lendenwirbelkörpern zum Darmbein/Oberschenkelknochen)
Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)
- Benigne (gutartige) Neubildungen
- Fibromatose
- Lipome
- Nierentumoren wie Adenome, Angiomyolipome
- Neurogene Tumoren (Schwannom, Neurofibrom), Paragangliome
- Keimzelltumoren (primäre Tumoren sind sehr selten; meistens handelt es sich um Metastasen von Hodentumoren)
- Lymphome (abdominales Hodgkin-Lymphom: häufig begrenzt auf die Milz und den Retroperitonealraum)
- Lymphknotenmetastasen (z. B. wg. Hoden-, Prostata-, Mamma-, Cervix-, Endometriums, Ovarial-, Kolon-, Magen-, Nierenkarzinoms)
- Malignes fibröses Histiozytom (Dermatofibrom) (ältere Patienten)
- Maligne mesenchymalen Tumoren (u. a. Sarkome, Liposarkome, Leiomyosarkome)
- Nebennierentumoren, nicht näher bezeichnet
- Nierenbeckenkarzinom (Nierenbeckenkrebs) und andere bösartige Neubildungen der Niere wie Sarkome oder Lymphome
- Nierenzellkarzinom
- Nichtpankreatische Pseudozysten (zystenartiges Gebilde, welches jedoch im Gegensatz zur Zyste keine Epithelauskleidung besitzt)
- Wilms-Tumor (Nephroblastom) – maligner (bösartiger), embryonaler, relativ seltener Tumor der Niere; die häufigste Form des Nierenzellkarzinoms (Nierenkrebses) im Kindesalter; aufgrund der vorhandenen Tumormasse ist das halbe Abdomen (Hemiabdomen) des Patienten oft beträchtlich vorgewölbt
- Zystadenome und Zystadenokarzinome
Urogenitalsystem (N00-N99)
- Retroperitonealfibrose (retroperitoneale Fibrose; Synonyme: Albarran-Ormond Syndrome, Morbus Ormond, Ormond-Syndrom; engl. "Gerota’s fascitis" oder "Gerota’s syndrome“) langsam zunehmende Fibrose (Bindegewebsvermehrung) zwischen dem hinteren Peritoneum und der Wirbelsäule mit Ummauerung der Gefäße, Nerven und Ureteren (Harnleiter); Autoimmunerkrankung
Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen: 1 : 2; Häufigkeitsgipfel: Alter von 50-60 Jahren, Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): 1/200.000 - Urinome (pathologische Urinansammlung)
Weitere Differentialdiagnosen
- Pneumoretroperitoneum wg Darmperforation, nekrotisierende Fasziitis (foudroyant verlaufende lebensbedrohliche Infektion der Haut, der Subkutis (Unterhaut) und der Faszie mit fortschreitender Gangrän; häufig handelt es sich dabei um Patienten mit Diabetes mellitus oder anderen Erkrankungen, die zu Durchblutungsstörungen oder verminderter Immunabwehr führen) oder Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
- Retroperitoneale Flüssigkeitsansammlungen:
- Hämatome (Bluterguss)
- Lymphozelen
- Urinome
- Infektion