Reizblase (Urethralsyndrom) – Anamnese
Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik des Urethralsyndroms (Reizblase) dar.
Familienanamnese
- Gibt es in Ihrer Familie häufig Erkrankungen des Urogenitalsystems?
Soziale Anamnese
Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)
- Welche Beschwerden sind Ihnen aufgefallen?
- Seit wann bestehen diese Veränderungen?
- Leiden Sie unter Harndrang?
- Wie oft müssen Sie täglich Wasserlassen?
- Lassen Sie dabei größere Mengen Urin?
- Leiden Sie unter nächtlichem Wasserlassen?
- Haben Sie Beschwerden beim Wasserlassen?
- Haben Sie Schmerzen im Bereich der Harnröhre und/oder des kleinen Beckens?
- unabhängig vom Wasserlassen?
- abhängig vom Wasserlassen?
- Hat sich der Urin in Farbe, Konsistenz und Menge verändert?
- Haben Sie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr?
- Haben Sie weitere Beschwerden?
- Leiden Sie unter Blasenschwäche, d. h. Unfähigkeit des Zurückhaltens von Harn?
Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese
Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese
- Vorerkrankungen (Erkrankungen des Urogenitalsystems; Erkrankungen des Nervensystems)
- Operationen
- Allergien
Medikamentenanamnese
- Diuretika (harntreibendes Mittel)
- Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI; Säureblocker) – Eine PPI-Therapie geht mit einem erhöhten OAB-Risiko (überaktive Blase) einher (adjustierte Odds-Ratio 1,36); das gilt vorwiegend bei längerfristiger Einnahme von PPI [1].
Einschränkung: Die Frage der Kausalität ist damit nicht beantwortet und ebenso nicht, ob Absetzen der PPI die Blasenfunktion wiederherstellt.
Literatur
- Du YZ et al. Association Between Proton Pump Inhibitor Use and Overactive Bladder Risk in Adults: A Cross-Sectional Study. Urology 2024; https://doi.org/10.1016/j.urology.2024.09.015