Chronische Nierenschwäche (Chronische Niereninsuffizienz) – Operative Therapie
Die operative Therapie bei chronischer Nierenerkrankung (CKD, chronic kidney disease) wird insbesondere im fortgeschrittenen Stadium (Stadium V: terminale Niereninsuffizienz) notwendig, wenn die Nierenfunktion irreversibel geschädigt ist. Die Nierentransplantation (NTx, NTPL) stellt die effektivste Behandlungsoption dar, um die Nierenfunktion langfristig zu ersetzen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Nierentransplantation (NTx, NTPL)
- Definition: Ersatz der geschädigten Niere durch eine gesunde Spenderniere, entweder von einem Lebendspender (lebende Person) oder einem Leichenspender (verstorbene Person).
- Indikation:
- Terminale Niereninsuffizienz (fortgeschrittene Nierenschädigung) im Stadium V.
- Ausschöpfung konservativer Maßnahmen und Notwendigkeit eines dauerhaften Nierenersatzes.
Das Verfahren
-
Spenderniere:
- Lebendspende:
- Häufig eng verwandte Personen (z. B. Geschwister, Eltern).
- Vorteil: Höhere Erfolgsrate durch bessere Gewebekompatibilität und kürzere Wartezeit.
- Postmortale Spende (Leichenspende):
- Spenderorgan von einem verstorbenen, Organspende-registrierten Spender.
- Längere Wartezeit und leicht erhöhtes Risiko für Abstoßungsreaktionen.
- Lebendspende:
-
Chirurgischer Ablauf:
- Implantation der Spenderniere in die Fossa iliaca (Beckenregion), da die erkrankte Niere in der Regel nicht entfernt wird.
- Anastomosen (Verbindungen) der Spenderniere mit den Blutgefäßen (Arteria und Vena renalis) und dem Harnleiter (Ureter) des Empfängers.
- Ggf. zeitgleiche Entfernung der erkrankten Niere bei Komplikationen wie Infektionen oder Tumoren.
-
Postoperative Nachsorge:
- Engmaschige Kontrollen zur Überwachung der Organfunktion (Kreatinin-Werte, Urinausscheidung).
- Langfristige Immunosuppressive Therapie (Unterdrückung des Immunsystems), um Abstoßungsreaktionen zu verhindern.
Vorteile der Nierentransplantation
- Verbesserte Lebensqualität im Vergleich zur Dialyse (Blutwäsche).
- Bessere langfristige Überlebensraten.
- Unabhängigkeit von regelmäßigen Dialysesitzungen.
Mögliche Komplikationen
- Abstoßungsreaktionen:
- Akut: Innerhalb weniger Tage bis Wochen nach der Transplantation.
- Chronisch: Langfristige Verschlechterung der Organfunktion.
- Infektionen:
- Erhöhtes Risiko durch die notwendige Immunsuppression.
- Vaskuläre Komplikationen:
- Thrombosen oder Blutungen im Bereich der Anastomosen.
Fazit
Die Nierentransplantation ist die Standardtherapie im fortgeschrittenen Stadium der chronischen Nierenerkrankung. Sie bietet eine langfristige Lösung zur Wiederherstellung der Nierenfunktion und zur Verbesserung der Lebensqualität. Eine sorgfältige Auswahl der Spenderquelle (Lebend- oder Leichenspende) und eine engmaschige Nachsorge sind entscheidend, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren und den Therapieerfolg zu sichern.